Tag der Arthroskopie - voller Erfolg 31.01.2019
Heute, Donnerstag, 31.01.2019, fand im Foyer des LKH Feldkirch eine erfolgreiche Informationsveranstaltung statt: Die Schwerpunktabteilung für Unfallchirurgie lud die Öffentlichkeit zur Information über die moderne OP-Methode der Arthorskopie ein. Neben dem Bestaunen und Erforschen eines überdimensionalen Knie konnten die über 100 Interessierten auch selbst einmal probieren, wie es so ist, wenn man die OP-Instrumente nur über den Bildschirm verfolgen kann. Denn die Chirurgen stellten auch einen sog. Arthroskopie-Turm zur Verfügung, bei welchem die Besucher selbst im Schaumgummimodell mittels dieser Knopfloch-Chirurgie einen "Eingriff" vornehmen konnten. "Der Tag war ein voller Erfolg", freut sich Abteilungsleiter Prim. Doz. Dr. René El Attal gemeinsam mit seinen Mitarbeitern Dr. Michael Ostermann, Dr. Werner Ploner sowie Physiotherapeut Markus Breuss und Christof Schöch, ein Patient, der über seinen Kreuzbandriss und dessen gutem Heilungsverlauf nach der Arthroskopie Auskunft gegeben hatte.
Die Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA), Europas größte Ärztevereinigung, hat am 31. Jänner den Tag der Arthroskopie ins Leben gerufen. Prim. Doz. Dr. El Attal ist im AGA-Vorstand und hatte mit seiner Schwerpunktabteilung für Unfallchirurgie am LKH Feldkirch an dieser bewusstseinsbildenden Initiative mit umfangreichem Programmangebot teil genommen: Neben der Ausstellung eines überdimensionalen Kniemodells in der Größe von 2x2m zur Veranschaulichung erklärten Fachärzte der Abteilung die OP-Methode und ihre Vorteile. Besonders mutige Besucher konnten an 2 Arthroskopietürmen auch selbst einmal am Modell „operieren“. Zudem gab es Gelegenheit, den Unfallchirurgen Fragen zu stellen. Physiotherapeuten gaben Tipps für Übungen nach einem arthroskopischen Eingriff.
Arthroskopie ist der Name für jene Operationsmethode, die man auch „Gelenksspiegelung" oder "Knopfloch-Chirurgie" nennt. „Ziel der Aktion war die Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung, was Arthroskopie kann, welche Vorteile die Methode hat und wie sie funktioniert“, informiert Prim. Doz. Dr. El Attal.
Arthroskopie - viele Vorteile für Patienten
„Eine Arthroskopie bedeutet Gelenksspiegelung von griech. Arthros = Gelenk und skopein = schauen“, erklärt der Leiter der Unfallchirurgie Feldkirch und Initiator des Arthroskopietages. Als Arthroskopie werden verschiedene Operationsmethoden bezeichnet, die bei Erkrankungen oder Verletzungen von Gelenken angewandt werden. Dazu zählen etwa Kreuzbandrekonstruktionen, Meniskus-Operationen, Knorpelchirurgie, Schultersehnenchirurgie, Gelenksinstabilitäten, Behandlungen von verletzten oder abgenützten Sprung- oder Handgelenken, etc. Dabei führt der Arzt über einen kleinen Hautschnitt eine winzige Kamera ein, die Bilder auf einen Monitor überträgt (Spiegelung). Mit speziellen Instrumenten und auf die Erkrankung angepasste Operationstechniken erfolgt dann die gezielte Behandlung im Gelenk. Diese sog. Knopfloch- oder Schlüssellochchirurgie hat ganz entscheidende Vorteile für die Patienten gebracht: Die minimal-invasive Methode greift so wenig wie möglich ins Gelenk ein und verursacht nur wenig Schmerzen und Narben. Das Verfahren ist schonend, dadurch erholt sich der Patient schneller, die gelenkchirurgischen Operationen dauern weniger lang und sind daher weniger belastend, der Patient ist schnell wieder fit. Zudem wurde die Arthroskopie über Jahrzehnte technisch weiterentwickelt und ist damit eine äußerst präzise und sichere Methode.
Modernste Medizintechnik beim sog. Arthroskopie-Turm
Die dazugehörende Medizintechnik findet sich im sog. Arthroskopieturm, der verschiedene Funktionen vorhält: Neben einer hochpräzisen Optik und einer Kamera (Spiegelung), die das Innere des Gelenks als Bild auf einen Monitor projiziert, braucht es eine Lichtquelle, eine Wasserpumpe zum Spülen und je nach Eingriff die entsprechenden endoskopischen Instrumente (Zange, Schere). „Erst wenn sämtliche möglichen konservativen Behandlungsmethoden dem Betroffenen nichts mehr nützen, entscheiden wir uns für eine Operation, wie es die internationalen Leitlinien vorgeben“, schildert Prim. El Attal die Vorgehensweise. Jeder betroffene Patient wird individuell beraten – hilft also eine konservative Methode wie etwa Physiotherapie nicht mehr, kommt er entweder über Zuweisung durch den niedergelassenen Arzt oder nach der Konsultation in der Spezialsprechstunde der Unfallchirurgie Feldkirch zu Knie oder Schulter zu einem Operationstermin. Die Arthroskopie wird – je nach betroffenem Gelenk – unter Vollnarkose oder unter einer Spinalanästhesie (Kreuzstich) durchgeführt. „Bei Meniskusoperationen etwa bleibt der Patient über Nacht im LKH, bei Kreuzbandoperationen dauert der Spitalsaufenthalt ca. 3 Tage.“ Und nach jeder Operation ist eine entsprechende Physiotherapie verpflichtend. Am LKH Feldkirch werden jährlich ca. 500 arthroskopische Eingriffe durchgeführt. „Die Arthroskopie ist – wenn richtig indiziert – eine extrem erfolgreiche Methode, die den betroffenen Patienten schonend von Schmerzen und Beschwerden soweit befreit, dass er sich danach wieder normal bewegen und sogar Sport treiben kann“, lautet die Botschaft von Prim. El Attal.