Welttag der Patient:innensicherheit: Diagnosesicherheit am Beispiel Nierenerkrankungen 11.09.2024
Der Tag der Patient:innensicherheit wird weltweit am 17. September gefeiert; im Mittelpunkt steht heuer das Thema Diagnosesicherheit – denn nur eine frühzeitige und korrekte Diagnose führt zu einer korrekten Behandlung. Das LKH Feldkirch beleuchtet das Thema am Beispiel von Nierenerkrankungen: Im Eingangsbereich gibt es Informationen und Ansprechpartner:innen. Interessierte können außerdem an einer Harnschau via Mikroskop und Zentrifuge teilnehmen, eine simulierte Nierenbiopsie beobachten oder eine Gefäßsteifigkeits- und zentrale Blutdruckmessung vornehmen lassen.
„Eine präzise Diagnose ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Behandlung, besonders bei Nierenerkrankungen“, betont Primar Priv.-Doz. Dr. Emanuel Zitt, ESENeph, FASN, Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie, Leiter der Abteilung Innere III am LKH Feldkirch. „Verschiedene Nierenentzündungen können sich mit einem ähnlichen klinischen Bild präsentieren, unterscheiden sich aber deutlich in der notwendigen Therapie. Eine frühzeitige Diagnose ermöglicht eine frühere Behandlung in einem noch frühen Krankheitsstadium: So erhöht die Diagnose die Heilungschancen, verbessert die Langzeitprognose, schont die materiellen wie personellen Ressourcen und senkt die Kosten.“
Wichtig: Frühzeitige Diagnose – auch ohne Schmerzen
Chronische Nierenerkrankungen sind in der Regel nicht schmerzhaft und bleiben daher oft über lange Zeit unentdeckt. „Nieren leiden still und heimlich“, beschreibt der Primar das Phänomen. „Dabei ist die Diagnose sehr einfach: Spezifische Bluttests, die Untersuchung auf Eiweiß im Harn oder auch eine Nierengewebsentnahme eignen sich für eine frühe und korrekte Diagnose.“ Diese Untersuchungen empfehle er insbesondere Risikopatient:innen. Dazu zählen Patient:innen mit Bluthochdruck, Diabetiker:innen, Patient:innen mit Herz-Kreislauferkrankungen wie etwa nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall, bei Durchblutungsstörungen der Bein- oder Hirngefäße oder auch bei bereits bekannten Nierenerkrankungen in der Familie.
Korrekte Diagnose sorgt für Vertrauen in die Therapie
Egal, ob es um eine Nierenersatztherapie wie Dialyse, eine Nierentransplantation oder eine Nierenerkrankung geht: Die Patient:innen bleiben oft lebenslang in nephrologischer Betreuung. „Um eine anhaltend optimale Betreuung und Krankheitskontrolle zu erreichen, ist das gegenseitige Vertrauen in der Beziehung der Ärztin oder des Arztes zu seiner Patientin oder seinem Patienten von wesentlicher Bedeutung“, betont Dr. Emanuel Zitt. Wenn die Patient:innen auf Basis der korrekten Diagnose Vertrauen gewinnen, seien sie motivierter, aktiv an ihrer eigenen Gesundheitsversorgung mitzuwirken. Durch einfache Maßnahmen wie regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung, Blutdruckkontrolle oder das Vermeiden nierenschädigender Medikamente können sie ihre Nierengesundheit selbst verbessern. „Die nieren.app unter www.nephrologie.at unterstützt dabei durch verlässliche Informationen und Tipps aus fachlich kompetenter, unabhängiger Hand“, empfiehlt Nierenspezialist Zitt.
Teamarbeit von der Diagnose bis zur Behandlung
Eine frühzeitige und korrekte Diagnose erfordert Teamarbeit und eine gute interprofessionelle Kommunikation zwischen verschiedenen Fachrichtungen. Dies gilt insbesondere für Nierenerkrankungen, die sich durch unspezifische Beschwerden äußern oder im Rahmen von Systemerkrankungen auftreten können. „Nur durch einen guten interprofessionellen Austausch kann eine rasche Überweisung an die Nephrologie erfolgen“, sagt Primar Dr. Emanuel Zitt. „Außerdem arbeiten wir im Fall einer chronischen Dialysepflicht eng mit der Gefäßchirurgie und Chirurgie zusammen, um optimal auf die individuellen Gegebenheiten eingehen zu können.“
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