Übungsannahme: 150 Verletzte bei einem Konzert in Bregenz 26.11.2019
Fazit: Rotes Kreuz und LKH Bregenz sind für Ernstfall gewappnet
Die Übungsannahme: Bei einem Konzert in Bregenz werden durch eine Explosion und Panikausbruch viele Personen verletzt. Zum Zeitpunkt der angenommenen Explosion sind ca. 1.600 Konzertbesucher und ca. 250 Mitarbeiter und Musiker anwesend. Insgesamt gibt es 150 Verletzte, die es vom Roten Kreuz zu versorgen und je nach Schwergrad der Verletzung ins Krankenhaus zur weiteren Behandlung zu bringen gilt. Übungen wie diese sind wichtig, um standardisierte Handlungsabläufe und eventuelle Verbesserungspotenziale bei den beteiligten Organisationen zu identifizieren – und für den echten Ernstfall eine optimale Rettungskette gewährleisten zu können. Die Übung am Samstag ist sowohl seitens des Roten Kreuzes als auch im LKH Bregenz erfolgreich verlaufen.
Die Einsatzleiter des Roten Kreuzes Bregenz und die Verantwortlichen am LKH Bregenz haben gemeinsam beschlossen, einen sogenannten Massenanfall an Verletzten (MANV) zu beüben, um eventuelle Verbesserungsmöglichkeiten während eines Ablaufs im realen Ernstfall zu finden und einzuführen. Die Annahme für die Übung am letzten Samstag, 23. November, war eine Explosion mit anschließendem Panikausbruch bei einem Konzert mit 1.600 Menschen im Publikum und 250 Mitarbeitern und Musikern.
Nach der ersten Sichtung des angenommenen Szenarios durch die Rot-Kreuz-Mannschaft vor Ort wurde die Anzahl der Verletzten auf ca. 150 geschätzt. Als schwerer verletzt wurden ca. 60 Personen bewertet. Die Rettungskräfte gingen davon aus, dass von den insgesamt ca. 150 Verletzten zwischen 30 bis 50 Verletzte in das Landeskrankenhaus nach Bregenz transferiert werden mussten, die übrigen Verletzten auf die umliegenden Krankenhäuser. Über den Alarmserver waren über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LKH Bregenz gleich im Anschluss an die „Explosion“ und Ersteinschätzung durch das RK-Team real alarmiert worden. Ab dem Zeitpunkt der Alarmierung haben die am Samstag Dienst habenden LKH-Teams begonnen, die für solche Fälle vorgesehenen Strukturen im Hause aufzubauen, um die erwartete, große Patientenanzahl geordnet zu behandeln. Zusätzlich zu den bereits anwesenden Ärzten und Pflegefachkräften waren innerhalb kurzer Zeit mehr als 70 weitere LKH-Mitarbeitende vor Ort. Die Medizinischen Einsatzleitung verteilte die Helfer je nach Qualifikation auf die verschiedenen Bereiche im LKH. Darüber hinauswaren über 50 Mitglieder des Österreichischen Roten Kreuzes und der Wasserrettung als Statisten, Fahrer, Schminker, und Beobachter ehrenamtlich im Einsatz.
„Wir bedanken uns bei allen, die hier mit großem Engagement - und das auch noch am Samstag – mitgemacht haben!“ freuen sich der Verwaltungsdirektor Andreas Lauterer, Pflegedirektor Bernd Schelling und Chefarzt Prim. Dr. Michael Rohde.
Erfolgreiche Beübung von lang vorbereiteten Handlungsabläufen im Ernstfall
„Am LKH Bregenz haben wir in einer berufsgruppen- und bereichsübergreifenden Gruppe unter der Koordination von Herrn Wernig in einem mehrjährigen Entwicklungsprozess Abläufe für die Bewältigung so eines Großereignisses wie den MANV erarbeitet, mit den Partnerorganisationen wie Rotes Kreuz und Polizei abgestimmt und in Form von Handlungsanweisungen umgesetzt. Übungseinsatzleiter der aktuellen Übung war dementsprechend auch Udo Wernig, Intensivpfleger und Leiter Intensivstation LKH Bregenz“, informiert LKH-Verwaltungsdirektor Lauterer. „Das verwendete Konzept ist für die Aufnahme von bis zu 50 Notfallpatienten am LKH Bregenz bei einem Großschadens-Ereignis ausgelegt.“ Nun wurden diese Handlungsanweisungen im Rahmen der Großübung auch in der Praxis getestet – und für die Evaluation beobachtet.
U.a. waren auch Landesrettungskommandant Werner Meisinger sowie der Kommandant der Abteilung Bregenz Philipp Bachmann als externe Beobachter vor Ort. Beide stellten allen Beteiligten ein ausgezeichnetes Zeugnis für die Umsetzung der Notfallprozesse aus. Neben der erfolgreichen Bewältigung der Übungsannahme stellt jedoch auch die Identifikation von Verbesserungspotentialen ein wichtiges Übungsziel in jeder solcher Übungen dar. Diese werden anhand von Nachbesprechungen und Beobachteraufzeichnungen in den nächsten Tagen und Wochen identifiziert und in die Handlungsanweisungen eingearbeitet. „Über den sehr guten Erfolg der Übung freuen wir uns natürlich sehr“, erklärt Udo Wernig, nicht ohne sich auch beim gesamten Team der Mitwirkenden zu bedanken sowie den damit verbundenen Arbeitsaufwand zu erwähnen. „Zudem liegt uns auch das Gefühl der Sicherheit, auch für außerordentlichen Lagen gewappet zu sein, neben der Freude der erfolgreich verlaufenen Übung besonders am Herzen“, ergänzt die Krankenhausleitung.