LKH Bregenz: „Trockentraining“ – Endoskopie 26.02.2019
Kürzlich fand am Landeskrankenhaus Bregenz ein spezieller Workshop zum Thema Endoskopie – Untersuchung von Körperhöhlen - statt: Im Zentrum standen die Mukosektomie, die Abtragung von erkrankter Schleimhaut eines Organs und die Polypektomie, die Entfernung von Darmpolypen während einer endoskopischen Untersuchung. Der Referent war Prim. Dr. Michael Häfner, Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie und Hepatologie und Leiter der Gastroenterologie im Krankenhaus Bozen. Die Fortbildung wurde gut angenommen, insgesamt nahmen 34 Mediziner und Pflegekräfte aus Tirol und Vorarlberg teil.
Um den langen menschlichen Verdauungstrakt genau zu untersuchen, bedient sich der Gastroenterologe eines Endoskops. Dabei handelt es sich um ein schlauchförmiges medizinisches Gerät, mit dem das Innere von Organen beleuchtet und inspiziert werden kann. Das Gastroskop dient der Darstellung des Inneren der Speiseröhre, des Magens und des Zwölffingerdarms und wird mit einem Schlauch bis in den Magen eingeführt. Das Koloskop zeigt die Schleimhaut des Dickdarms. Bei der Dickdarmspiegelung wird das Koloskop über den After in den Darm geschoben. „Heute können bei endoskopischen Untersuchungen auch minimal-invasive operative Eingriffe durchgeführt werden: die Schleimhaut eines Organs kann abgetragen (= Mukosektomie) und Polypen können entfernt (= Polypektomie) werden“, erklärt Dr. Thomas Wechselberger, Oberarzt des Fachbereiches für Innere Medizin im LKH Bregenz, der den Workshop gemeinsam mit DGKP Ileana-Virginia Limbean, Fachbereichsleitung für Endoskopie und Funktionsdiagnostik, organisierte. Das Team für Endoskopie und Funktionsdiagnostik führt im LKH Bregenz pro Jahr rund 1800 Endoskopien durch.
Endoskopie-Workshop: Tipps und Tricks für die Praxis
Um die Techniken der Endoskopie präzise und sanft am Patienten durchzuführen, bedarf es regelmäßiger Übung und professioneller Fort- und Weiterbildung von Seiten Ärzten und Pflege. Prim. Dr. Häfner hat im Jahr 2007 erstmals begonnen in Österreich spezielle Endoskopiekurse abzuhalten. Diese spezielle Fortbildung im LKH Bregenz wurde seit 2015 nun zum dritten Mal im LKH Bregenz abgehalten. Diesmal haben OA Dr. Thomas Wechselberger und DGKP Ileana-Virginia Limbean die Initiative ergriffen und Prim. Dr. Häfner zur Fortbildung nach Vorarlberg eingeladen. Nach einem Fachreferat des Experten mit zahlreichen Tipps für die Praxis, wurden unter Anleitung erfahrener Tutoren - unter realitätsnahen Bedingungen - am Modell Tricks zur Entfernung von Polypen vermittelt und geübt. Ebenso wurden alle notwendigen Methoden zur Beherrschung etwaiger Komplikationen wie Blutstillung oder Verschluss von Perforationen trainiert. Die teilnehmenden Ärzte und Pflegefachkräfte haben sehr von diesem Trockentraining profitiert und viel gelernt.
Spiegelungen: Wesentlich bei der Krebsvorsorge
Endoskopische Untersuchungen sind unverzichtbar in der Krebsvorsorge. Werden Polypen nicht rechtzeitig erkannt und entfernt, können sie sich zu bösartigen Tumoren entwickeln. Neben dem ungünstigen Lebensstil mit fleischreicher Ernährung und Polypen in der Blutsverwandtschaft ist auch das Alter ein Faktor, der das Risiko von Darmpolypen begünstigt. Aus diesem Grund wird die Darmkrebsvorsorge ab dem Alter von 50 empfohlen. Meist bereiten Darmpolypen keine Beschwerden. Manchmal machen sie sich durch Blutungen im Stuhl bemerkbar.
Zahlen/Daten/Fakten
LKH Bregenz, Innere Medizin, Stand 2017
• 25,5 Arztstellen
• 89 Betten
• 5531 stationäre Patienten
• 3,31 Tage Verweildauer
• 14. 295 ambulante Behandlungen
• 1759 Endoskopische Eingriffe