Neuer PET/CT Scanner am LKH Feldkirch 23.12.2019
Modernste Technik für das Patientenwohl
Die Nuklearmedizin am LKH Feldkirch verfügt seit November über ein PET/CT-Gerät der neuesten Generation. Für die Patientinnen und Patienten reduziert sich nicht nur die Untersuchungszeit, sondern auch die Strahlenbelastung – zudem ein Vorteil für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der nuklearmedizinischen Station.
„Ein PET/CT-Scanner ist ein Gerät, das im übertragenen Sinn abtastet. Es misst eine spezielle Form der Strahlung – in diesem Fall radioaktive Strahlung“, erklärt Prim. Doz. Dr. Alexander Becherer das Verfahren. Er ist Leiter der Nuklearmedizin am LKH Feldkirch und freut sich über das neue Gerät, mit dem eine schonendere und effektivere Diagnose möglich ist: „Der neue PET/CT-Scanner ist deutlich schneller als sein Vorgänger, er schafft pro Stunde drei bis vier Untersuchungen, sein Vorgänger nur zwei. Auf den Tag hinaus gerechnet ist das eine enorme Zahl.“ Für die Patientinnen und Patienten verringert sich außerdem die Strahlenbelastung, weil weniger radioaktive Medikamente in den Blutkreislauf zugeführt werden. „Wir erhalten trotz weniger Strahlung genauere Bilder und können dadurch sehr exakte Diagnosen stellen.“
Ein bildgebendes Verfahren
Ein PET/CT-Scanner wird vor allem im Rahmen der Krebsdiagnostik eingesetzt. „Man kann sich eine CT, eine Computertomographie, wie ein Schwarz-Weiß-Bild vorstellen. Die Positronen-Emissions-Tomographie – kurz PET – färbt dieses Bild ein. Die meisten Tumore weisen einen erhöhten Zuckerstoffwechsel auf und brauchen viel Energie. Durch radioaktiven Zucker, der den Patientinnen und Patienten für die Untersuchung verabreicht wird, werden bösartige Tumore über ihren Zuckerverbrauch entlarvt und in das CT-Bild hineinprojiziert“, veranschaulicht Prim. Becherer die Methode. Neben sämtlichen Tumorerkrankungen hilft diese Art der Tomographie auch bei der Diagnose von Entzündungen, Durchblutungsstörungen am Herz oder bei Stoffwechselproblemen im Hirn. „Mit einem PET/CT-Scan kann Demenz schon deutlich vor anderen bildgebenden Verfahren sichtbar gemacht, diagnostiziert und behandelt werden.“ Mithilfe eines PET/CT können außerdem Therapieerfolge gemessen werden.
Die Nuklearmedizin
„Viele Patientinnen und Patienten stehen nuklearmedizinischen Untersuchungen sehr skeptisch gegenüber – diese Bedenken sind aber unbegründet. Die Strahlenbelastung bei Untersuchungen ist sehr gering“, erläutert Primar Dr. Becherer. Neben dem PET/CT-Scanner verfügt die Nuklearmedizin am LKH Feldkirch außerdem über eine Schilddrüsenkamera, mit der sich bei minimaler Strahlenbelastung kleinste Gewebeveränderungen in den Schilddrüsen feststellen lassen. Außerdem über zwei Gammakameras – ein konventionell-nuklearmedizinisches Gerät, das ebenfalls über eine CT-artige Komponente verfügt – für verschiedenste Organuntersuchungen. „Die moderne Technik erleichtert unsere Arbeit und macht für die Patientinnen und Patienten sehr schonende Verfahren möglich. Wir freuen uns, auch hier am LKH Feldkirch über fortschrittliche Geräte zu verfügen“, schließt Prim. Becherer ab.
Daten und Fakten zur Nuklearmedizin bzw. PET/CT-Scanner
- Leitung: Prim. Doz. Dr. Alexander Becherer
- Insgesamt 7 Ärztinnen und Ärzte
- 9 Radiologietechnologinnen und -logen
- 8 DGKP im Dienstrad
- 150 Patienten stationär/Jahr
- 18.000 – 20.000 Leistungen ambulant
- PET/CT-Scanner neu: 3-4 Untersuchungen/Stunde
- Kosten PET/CT-Scanner neu: 1,3 Millionen Euro
Begriffserklärung:
Eine PET/CT ist eine Kombination aus Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und Computertomographie (CT). Eine Tomographie (von altgriechisch τομή, tome ‚Schnitt‘ und γράφειν, graphein ‚schreiben‘) wiederum ist ein bildgebendes Verfahren zur Darstellung von Strukturen des menschlichen Körpers. In einer PET/CT sind zwei unterschiedliche und sich ergänzende bildgebende Verfahren vereint. Dies ermöglicht die Erstellung eines präzisen Bildes, in dem Körperstruktur und Körperfunktion in einem Bild gemeinsam dargestellt werden. Ein Beispiel: So kann die exakte Position, Größe, Aktivität und Ausbreitung einer Tumorerkrankung im gesamten Körper bestimmt werden, ebenso die Funktion des Herzens oder des Gehirns.