Arbeiten für Neubau Erwachsenen-Psychiatrie am LKH Rankweil gut angelaufen 06.12.2021
Der Start in die erste Bauetappe für das neue Landeskrankenhaus Rankweil ist ganz nach Plan verlaufen: Die Rodungsarbeiten im Wald rund um das Areal sind abgeschlossen, während des vergangenen Sommers und im Herbst sind erste Sprengungen für den Aushub der neuen Erwachsenenpsychiatrie durchgeführt worden. Mit dem Rohbau des siebengeschossigen Gebäudes kann Mitte kommenden Jahres begonnen werden.
Die Krankenhausbetriebsgesellschaft rechnet damit, dass die neue Erwachsenenpsychiatrie Mitte 2025 einsatzbereit ist. Die bestehenden Räumlichkeiten werden danach abgebrochen. Der gesamte Krankenhauskomplex in Rankweil wird nach Plänen des Feldkircher Architekturbüros Marte.Marte umgesetzt.
Pflegestationen, Forensik, Notfall- und Therapiebereiche
Im siebenstöckigen Hochbau hinter dem derzeitigen Neurologie-Gebäude entsteht Platz für jene Abteilungen, in der Erwachsene mit psychischen Problemen behandelt werden. Das neue Gebäude fügt sich in den südöstlichen Hangbereich der jetzigen Gartenanlage ein.
In den obersten drei Stockwerken sind die Normalpflegestationen untergebracht. Die Stationen verfügen über jeweils 16 Betten (Ein- und Zweibettzimmer mit Nasszellen) sowie je ein Akutzimmer. Zusätzlich gibt es Räumlichkeiten, die von den Stationen gemeinsam genutzt werden, beispielsweise Einzel- und Gruppentherapieräume sowie Fitness- und Unterhaltungsräume. „Besonders im psychiatrischen Bereich sind die Atmosphäre auf den Stationen und das Platzangebot wichtige Bausteine des Behandlungskonzepts“, erklärt die Pflegedirektorin von Rankweil, Elke Kovatsch:
„Ich freue mich sehr, dass nach sehr langer Zeit des Wartens nun endlich der Start für den Neubau der Psychiatrie erfolgt ist. Mit dem Neubau der Erwachsenenpsychiatrie werden die Voraussetzungen für eine moderne und zeitgemäße Psychiatrie geschaffen. Die Aufenthaltsqualität für die Patient:innen sowie die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter:innen werden dadurch wesentlich verbessert.“ Pflegedirektorin Elke Kovatsch, MBA MSc.
Im Stockwerk darunter befinden sich – ebenerdig zugänglich – die Notfallstation und die Forensik für Straftäter mit einer Sucht- oder psychischen Erkrankung. Die pflegerischen Konzepte sind in der Planung mitberücksichtigt und eingearbeitet worden. Beispielsweise haben die Planer beim Thema „Deeskalation“ die jeweiligen Fachleute und Verantwortlichen miteinbezogen.
Ein weiteres Stockwerk beheimatet die psychiatrische Tagesklinik samt Therapiebereich. Chefarzt Prim. Dr. Jan Di Pauli betont, dass mit der Modernisierung auch ganz neue Behandlungskonzepte umgesetzt werden können:
“Der Neubau ermöglicht eine zeitgemäße Unterbringung von Patientinnen und Patienten. Die neu geschaffenen Krisenzimmer auf den Stationen und die Zweibettzimmer werden deeskalierend wirken. Wichtig sind mir auch eine moderne Tagesklinik und eine entsprechende Ambulanz, so dass neue ambulante Behandlungskonzepte umgesetzt werden können. Damit kann dann auch der stationäre Bereich entlastet werden.“ Chefarzt Prim. Dr. Jan Di Pauli
Für die beiden untersten Trakte des Neubaus sind der Eingang, ein Café, die Dienstzimmer für Ärzt:innen, Psycholog:innen und Therapeut:innen sowie die Technikräume vorgesehen.
Dringend benötigter Neubau
Die neue Erwachsenenpsychiatrie umfasst eine Gesamtfläche von mehr als 10.700 Quadratmetern und kostet voraussichtlich 50 Millionen Euro. Sowohl von Seiten des Landes, als auch von der Geschäftsführung der Krankenhausbetriebsgesellschaft wird die große Bedeutung des Neubaus unterstrichen:
„Ich freue mich, dass der dringend benötigte Neubau im LKH Rankweil heuer gut gestartet ist. Ich möchte mich beim gesamten Team fürs Einbringen in die Projektplanung bedanken und für das große Engagement, dass auch unter erschwerten Bedingungen eine optimale Versorgung der Patientinnen und Patienten gewährleistet bleibt.“ Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher, MBA MSc.
„Mit dem zukunftsweisenden Großprojekt am Areal des Landeskrankenhauses Rankweil wird dieses auch geografisch zentrale Gesundheitszentrum in dreifacher Hinsicht aufgewertet: Die unmittelbaren medizinischen, therapeutischen und pflegerischen Rahmenbedingungen werden verbessert. Die renommierten Architekten sind Garant für ein ästhetisches Juwel. Die Entstigmatisierung des Krankenhauses Rankweil von einer Nervenklinik hin zu einem modernen interdisziplinären Gesundheitszentrum wird abgeschlossen werden.“ Direktor KHBG Dr. Gerald Fleisch
Kinder- und Jugendpsychiatrie – Bedarf steigt
Nach Fertigstellung des neuen Hochbaus 2025 entsteht in den darauffolgenden Jahren in einer zweiten Bauetappe ein neues Gebäude für die Kinder- und Jugendpsychiatrie. Leiterin Primaria Dr. Maria Veraar sieht die Dringlichkeit für eine neue Kinder- und Jugendpsychiatrie zweifellos gegeben:
„Der Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist lang ersehnt; einerseits ist der stationäre Versorgungsbedarf in den vergangenen zehn Jahren stark angestiegen, andererseits haben die Corona bedingten Belastungen für Kinder und Jugendliche zu einem weiteren starken Anstieg der psychischen Störungen bei jungen Menschen geführt, und damit hat der Bedarf noch einmal enorm zugenommen. Mit einem Neubau, der dem Andrang und dem Versorgungsbedarf gerecht wird, ist es möglich, unseren Patient:innen eine moderne kinder- und jugendpsychiatrische Behandlung anzubieten.“ Prim. Dr. Maria Veraar
Die Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie bietet ihren Patient:innen ein abgestuftes Behandlungsprogramm; nach Intensität des Störungsbildes können Kinder und Jugendliche ambulant, teilstationär und vollstationär behandelt werden.
Eingangshalle und Tiefgarage
Während der zweiten Bauetappe werden auch eine neue, zentrale Eingangshalle und eine Tiefgararge für Besucher:innen errichtet. Das heute bestehende Parkhaus wird ganzflächig den Mitarbeiter:innen zur Verfügung stehen. Insgesamt wird auch auf die Gestaltung des Außenbereichs viel Wert gelegt: Geplant sind großzügig angelegte Gärten und Freiräume.
"Das Landeskrankenhaus Rankweil hat bereits eine lange und interessante Geschichte, und mit dem Projekt Neubau wird diese in Zukunft um ein weiteres Kapitel ergänzt“, fasst Rankweils Verwaltungsdirektor Michael Saxenhammer zusammen:
„Es ist sehr spannend und herausfordernd, dieses Projekt zu begleiten und miterleben zu dürfen. Es ist schön zu sehen, was hier in Rankweil zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten ermöglicht wird." Verwaltungsdirektor Mag. Michael Saxenhammer
Weitere Bauetappen sind bereits in Verhandlung, kündigt der für Spitalplanung und Baumanagement zuständige Dr. Norbert Kathan an:
„Sämtliche geplanten Bauetappen, die in den kommenden Jahren am LKH Rankweil verwirklicht werden sollen, basieren auf einer umfassenden Masterplanung für das LKH Rankweil. Diese Masterplanung ist eingebettet in die Vorarlberger Strukturplanung der Krankenhausversorgung und vollumfänglich im Regionalen Strukturplan Vorarlberg (RSG) abgebildet.“ Prok. Dr. Norbert Kathan
Derzeit befinden sich am LKH Rankweil, neben den Fachabteilungen für Erwachsenenpsychiatrie sowie Kinder-und Jugendpsychiatrie, auch die Abteilung für Gerontopsychiatrie, die Abteilung für Neurologie sowie die vom LKH Feldkirch ausgelagerten Stationen für Remobilisation und Nachsorge (der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie) und Onkologie (der Abteilung für Innere Medizin II).