Ort der Stille und Besinnung: Neu gestaltete Kapelle am LKH Feldkirch feierlich eröffnet 16.12.2024
In einer feierlichen Zeremonie verschiedener Konfessionen hat Diözesanbischof Benno Elbs am vergangenen Donnerstag die neu gestaltete Kapelle im Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch eröffnet. Als Raum der Stille, der Besinnung und der Gemeinschaft bietet die Kapelle Menschen aller Konfessionen und Weltanschauungen einen Rückzugsort.
Aufenthalte im Krankenhaus sind für viele Menschen eine emotionale Ausnahmesituation, die mit Unsicherheiten, Ängsten, aber auch mit Hoffnung und Wünschen verbunden ist. Die neue Kapelle im Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch ist ein Ort, der allen Kraft und Beistand spenden kann. Dabei spielt es keine Rolle, ob oder welcher Konfession man angehört. „Zu jedem Menschen gehört auch die Spiritualität“, betont Bischof Benno Elbs, „deshalb ist es ein großes Geschenk, einen solchen Ort in einem Krankenhaus zu haben.“ „Genauso wie das Krankenhaus allen zugänglich ist, soll auch die neue Kapelle ein geschützter Raum für alle sein“, fasst Dr. Gerald Fleisch, Geschäftsführer der Krankenhausbetriebsgesellschaft, die Ausgangslage für die Gestaltung der Kapelle in seinem Begrüßungsstatement zusammen. „Die neue Kapelle ist ein begehbares Kunstwerk.“
Ein Ort für alle
Die neue Kapelle befindet sich entlang der Hauptverbindung zwischen Ost- und Westtrakt. Für die Gestaltung und Umsetzung der Kapelle wurde das Architekturbüro Marte.Marte Architekten beauftragt, das die besonderen Anforderungen des Projekts gleichermaßen sorgsam wie stilvoll umgesetzt hat. „Unser Ansatz war es, einen möglichst neutralen Raum zu schaffen, der sich vom umliegenden Kontext Krankenhaus abhebt“, erklärt die verantwortliche Architektin DI Lisa Marie Hafner. „Die gestalterischen Elemente wurden bewusst reduziert gehalten, um dennoch die Besonderheit der Kapelle hervorzuheben: Alle fünf Weltreligionen sollten ihren Platz finden und repräsentiert sein.“
In den Gestaltungsprozess der Kapelle wurden verschiedene Glaubensgemeinschaften einbezogen. „Das ist ein Aufeinander-Zugehen, ein Suchen nach Verbindendem, ein Prozess, der vor allem Respekt und gegenseitige Wertschätzung erfordert“, erläutert Jürgen Mathis, Leiter der Krankenhausseelsorge in Feldkirch. „Für uns in der Seelsorge ist sie zu einer Kapelle der Religionen geworden.“
Gemeinsam Beten
Die Vielfalt der Religionen zeigt sich auch in der zukünftigen Gestaltung der gemeinsamen Gebetszeiten. Am ersten Donnerstag im Monat gestaltet jeweils eine Religionsgemeinschaft das Abendgebet. An den weiteren Donnerstagabenden sind Interessierte zum „Sitzen in Stille“ und zum „heilsamen Singen“ eingeladen. Neben diesen offenen Angeboten werden weiterhin auch traditionelle Gebetsformen gepflegt, wie die wöchentliche Eucharistiefeier am Dienstagabend oder besondere Feiern im Verlauf des christlichen Kirchenjahres.
Foto oben: Repräsentant:innen der Konfessionen und Religionsgemeinschaften in Vorarlberg, von links nach rechts:
Nikola Balovic, von der Serbisch-Orthodoxen Kirche, Johannes Okoro von der Altkatholischen Kirche, Susanna Erdei von der Israelitischen Kultusgemeinde, Bischof Benno Elbs von der Katholische Kirche Vorarlberg, Michael Meyer von der Evangelischen Kirche, Mag. Ahmet Ayne von der Islamischen Religionsgemeinde, Angelika Bonyadi von der Bahai-Religion, Nevin Nebat von der Alevitischen Glaubensgemeinschaft
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