Neue Möglichkeiten durch weiteren Medizin-Experten 14.06.2018
Am LKH Feldkirch entwickeln die Experten der betreffenden medizinischen Disziplinen derzeit einen onkologischen Schwerpunkt weiter. Neben der guten Infrastruktur ist es vor allem auch die fachliche Kompetenz und die räumliche Nähe sowie die gute Zusammenarbeit der an Krebsbehandlung beteiligten Fächer, die diese wichtige Schwerpunktbildung ermöglichen. Besonders auch fachlich versierte Neubesetzungen im Bereich der Chirurgie tragen dazu bei, dass noch mehr Vorarlberger Patienten das gesamte Behandlungsspektrum für komplexe thorakale und abdominelle Tumorerkrankungen wohnortnahe zur Verfügung steht. Nun wird das Leistungsspektrum der bereits bisher ausgezeichnet aufgestellten Abteilung für Chirurgie an Vorarlbergs Schwerpunktkrankenhaus weiter ausgebaut.
Seit Jänner 2018 steht die Abteilung für Allgemein, Viszeral- und Thoraxchirurgie am Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch sowie am LKH Bludenz unter der Leitung von Prim. Prof. Dr. Ingmar Königsrainer. Gemeinsam mit Prim. Doz. Dr. Holger Rumpold, Innere Medizin II (Onkologie) und Prim. Doz. Dr. Alexander De Vries (Strahlentherapie und Radioonkologie) hat es sich der neue Abteilungsleiter u.a. zum Ziel gesetzt, einen onkologischen Schwerpunkt für Vorarlberg am LKH Feldkirch auszubauen. Prof. Königsrainer ist es wichtig, die Öffentlichkeit zu informieren: „Ich habe mich gefreut, im Jänner die Schwerpunktabteilung für Chirurgie in Vorarlberg zu übernehmen: Sie war sehr gut geführt, das bestehende chirurgische Team arbeitet ausgezeichnet und bietet die notwendige fachliche Kompetenz, alle Patienten mit komplexen thorakalen und abdominellen Tumorerkrankungen optimal zu behandeln.“ Nun ist es Prof. Königsrainer gelungen, einen weiteren Experten aus einem der größten thoraxchirurgischen Zentren Europas („Istituto Nazionale dei Tumori, Milano“) an das Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch zu holen: Dr. Paolo Girotti verstärkt seit April 2018 das chirurgische Team. Zuvor war Dr. Girotti unter dem berühmten Chirurgen Dr. Ugo Pastorino in Mailand in der Funktion des stellvertretenden Primars tätig. „Mit dieser zusätzlichen Expertise gibt es nunmehr auch im thoraxchirurgischen Bereich weitere neue Möglichkeiten in der Behandlung. Das bedeutet, dass vielen Vorarlberger Patienten weite Wege in andere Zentren außerhalb des Landes erspart bleiben, sie können wohnortnahe versorgt werden“, erklärt Prim. Prof. Dr. Königsrainer. „Mein Ziel ist es, gemeinsam mit den Partnerdisziplinen des Schwerpunktkrankenhauses mein Spektrum aus Mailand hier in Vorarlberg zu implementieren. Es ist mir eine große Freude zusammen mit Prof. Königsrainer und seinen Mitarbeitern die chirurgische Zukunft im Land zu gestalten“ ergänzt Dr. Girotti.
Erweitertes Spektrum der offenen und minimalinvasiven Thorax- und Ösophagus-Chirurgie
Die beiden Chirurgen bieten viel Erfahrung in der Behandlung von Tumoren im Bereich der Mediastinalchirurgie (= sog. Mittelfellraum vom Zwerchfell bis zum Hals und von der Wirbelsäule bis zum Brustbein). Konkret bedeutet dies beispielsweise, dass auch in Zukunft sog. Thymome als eine wesentliche Ausbaumöglichkeit des Behandlungsangebots chirurgisch behandelt werden. Thymome sind Tumore der Thymusdrüse, sie machen ca. 15% aller Tumoren in dieser Körperregion aus.
Ebenfalls können nunmehr auch Patienten mit komplexen Tumoren der Thoraxwand in Feldkirch versorgt werden. Therapien dieser Art waren bisher in Vorarlberg nicht ausreichend möglich. Eine zusätzliche Behandlungsmöglichkeit besteht auch für Hochrisikopatienten mit Lungenkarzinomen und Lungenmetastasen: So es erkrankungsbedingt möglich ist, werden diese Patienten an der Schwerpunktabteilung für Chirurgie mittels der maximal gewebsschonenden Schlüssellochchirurgie behandelt. „Damit bietet unser Team an der Abteilung für Chirurgie das gesamte Spektrum der offenen und minimalinvasiven Thoraxchirurgie und Ösophagus-Chirurgie (Speiseröhre) an“, informiert Prof. Königsrainer.
Vorteile für Vorarlberger Patienten: fachliche Expertise, Kooperation und Infrastruktur
Das Landeskrankenhaus Feldkirch steht insgesamt im Verbund für die große Tumorchirurgie des Bauches und des Thorax. In der Ösophagus-Chirurgie werden sämtliche gängigen Konzepte mit Ausnahme des roboterassistierten Eingriffe angeboten. „Der Standort Feldkirch ist ein perfekt ausgestattetes Klinikum und eignet sich ausgezeichnet für die Durchführung der Thorax- und Ösophagus-Chirurgie, da alle notwendigen Disziplinen im Haus vorhanden sind und die Infrastruktur am modernsten Stand ist. Insbesondere auch vor und nach der Operation besteht hier eine optimale Versorgung der Patientinnen und Patienten“, so Königsrainer. Durch die Erfahrung von Prof. Königsrainer aus großen universitären Zentren und Hospitationen in den USA und Südkorea kann das gesamte operative Portfolio erweitert werden. Zudem bringt Dr. Girotti umfassende Expertise insbesondere im Bereich der minimalinvasiven Ösophagus-Chirurgie mit.