Influenza: Was man wissen sollte … 19.10.2018
Auch wenn man es bei diesen Temperaturen noch kaum glauben mag, wird uns bestimmt auch heuer wieder die Grippewelle plagen. Passend zur Jahreszeit fand kürzlich im Montforthaus in Feldkirch ein Symposium mit dem Titel „Influenza - was Ärzte heute wissen sollten“ statt. Organisiert wurde diese Fortbildung vom Institut für Pathologie gemeinsam mit der Abteilung für Innere Medizin III und dem Institut für Krankenhaushygiene und Infektionsvorsorge des LKH Feldkirch.
Die „echte“ Grippe ist im Vergleich zum grippalen Infekt eine weitaus schwerere Krankheit, die unter Umständen zum Tod führen kann. Es handelt sich um eine akute Erkrankung der gesamten Atemwege, die durch drei Typen von Influenzaviren ausgelöst werden kann. Mit der saisonalen Grippe ist in unseren Breiten vor allem in den Monaten Dezember bis April zu rechnen, wobei die Grippewelle ungefähr acht bis zwölf Wochen dauert. Die Influenzaviren werden vor allem durch Tröpfcheninfektion übertragen (Sprechen, Niesen oder Husten), können aber auch durch direkten Kontakt (Hände schütteln) oder verunreinigte Flächen in den Körper gelangen.
Kenne deinen Feind und du wirst ihn besiegen
Zum Symposium kamen an die hundert Personen, um auf dem neusten Wissensstand zu sein. Die hohe Teilnehmerzahl zeigt, dass das Thema "Influenza" immer Saison hat. Univ.-Prof. Dr. Günter Weiss, Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin 2 der Medizinischen Universität Innsbruck, gab in seinem Vortrag einen Überblick über die Biologie des Influenzavirus, die klinischen Symptome und die Therapie, vor allem bei kritisch kranken Patienten. Von den drei Influenzavirentypen - A, B und C - sorgen vor allem die Influenza-A-Viren für die weitreichendsten Krankheitsausbrüche, sie können ihre Oberfläche laufend ändern. Aufgrund dieser Fähigkeit unterscheiden sich die Viren jährlich und die Immunabwehr des menschlichen Körpers allein kann nicht vor wiederkehrenden Grippeerkrankungen schützen.Dr. Richard Stockinger vom Institut für Pathologie fasste in seinem Vortrag die aktuellen diagnostischen Möglichkeiten bei Influenzaerkrankungen zusammen. Anschließend berichtete Dr. Gabriele Hartmann vom Institut für Krankenhaushygiene über Hygienemaßnahmen im Umgang mit Influenzapatienten.
Appell an die Impfbereitschaft des medizinischen Personals
Prof. Dr. Weiss erklärte die besondere Bedeutung der Impfung bei der Bekämpfung der Influenza: Sie bietet nach wie vor den wirksamsten Schutz vor einer Erkrankung. Sollten Geimpfte trotz Impfung erkranken, so verläuft die Erkrankung zumeist milder und kürzer, und ein Krankenhausaufenthalt wird selten notwendig. „Leider bietet die Influenza-Impfung keinen 100%igen Schutz, aber sie ist das Beste, was wir haben!“, so Prof. Dr. Weiss. Es müssen also weiterhin Anstrengungen unternommen werden, um die Impfbereitschaft in Risikogruppen zu erhöhen. Eine hohe Durchimpfungsrate des betreuenden medizinischen Personals ist von großer Notwendigkeit. Es geht nicht nur um den Eigenschutz, sondern um die verringerte Ansteckungsgefahr der Patienten und damit um berufliche Verantwortung. Ältere und abwehrgeschwächte Personen, deren Immunantwort geringer ist, sind so zusätzlich geschützt.