Generalsanierung der neurologischen Akut-Nachbehandlung und Wachkomastation am LKH Ranwkeil 12.09.2019
Feierliche Eröffnung und Einweihung
Als vorbedingende Maßnahme im Rahmen der Masterplanung wurden am LKH Rankweil die neurologische Akut-Nachbehandlungsstation sowie die Wachkomastation generalsaniert, die Kosten betrugen insgesamt 5,5 Mio. Euro. Die feierliche Eröffnung sowie Einweihung fanden am Donnerstag, 12.09.2019, in Anwesenheit von LR Dr. Christian Bernhard statt. Mit der Erhöhung der Anzahl von 8 auf 12 Betten in der neurologischen Akut-Nachsorge wird den aktuellen Bedürfnissen sowie dem Versorgungsauftrag entsprochen. Die zweite organisatorische Maßnahme in diesem Zusammenhang ist die Integration der Wachkomastation in die Fachabteilung der Neurologie.
Die Neurologie (griech. Neuron: Nerv, -logie: Lehre) ist die Wissenschaft und Lehre der Nervenerkrankungen. In der Öffentlichkeit bringt man diese Disziplinen einerseits mit entsprechenden Krankheitssymptomen in Verbindung wie Kopfschmerzen, Schwindel, Lähmungen, Sprach- und Bewusstseinsstörungen usw. Andererseits sind aber auch neurologische Krankheitsbilder wie etwa der Schlaganfall, Epilepsie, Migräne, Parkinson, Meningitis bis zu neurologischen Muskelerkrankungen und zur Multiplen Sklerose bekannt. „Grundsätzlich geht es um alle Erkrankungen, die mit den Nerven und Muskeln zu tun haben“, erklärt Neurologe Prim. Dr. Philipp Werner, designierter Leiter der Abteilung für Neurologie am LKH Rankweil sowie Leiter des Instituts für Akutneurologie und Schlaganfall am LKH Feldkirch. Nun wurden zwei wichtige Stationen in der neurologischen Versorgung generalsaniert und feierlich eröffnet.
Generalsanierte Nachsorge- und Wachkomastation
Am LKH Rankweil wurden die Stationen der neurologischen Akut-Nachbehandlung und die Wachkomastation generalsaniert und auf den neuesten Stand des Spitalsstandards gebracht. Dies ist eine vorbedingende Maßnahme zur Weiterführung der Masterplanung am Rankweiler LKH. Die Fertigstellung der Stationssanierung war Ende Juli 2019, die neuen Stationen werden Anfang Oktober bezogen. Die Kosten für die Sanierung sowie für die ebenfalls neue Fassade beliefen sich auf 5,5 Mio. Euro. In der Akutnachsorge stehen insgesamt zwei 2er-Kojen und acht 1er-Kojen für Patienten zur Verfügung. Hier wurde die Bettenzahl von 8 auf 12 erhöht. Die Wachkomastation - ehemals Psychiatrie – ist nun neu der Neurologie zugeordnet und führt zwei 4-Bettzimmer und zwei 2-Bettzimmer. Auch LR Dr. Christian Bernhard zeigte sich erfreut über die schönen neuen Stationen: „Ich freue mich sehr, dass mit der Sanierung der beiden Stationen unsere Bemühungen und unser Bekenntnis zur steten Verbesserung und Anpassung der Infrastruktur in unseren Krankenanstalten einmal mehr sichtbar werden. Eine moderne Infrastruktur für die Versorgung der hier zu betreuenden Patienten ist ein wesentliches Element, das zur medizinisch und pflegerisch optimalen Behandlung beiträgt. Für das Krankenhauspersonal bedeuten die neuen, modernen Räumlichkeiten bessere Arbeitsbedingungen, die sich auch in einer persönlich zugewandten Patientenbetreuung bemerkbar machen werden. Mein Dank gilt den Verantwortlichen sowie allen Mitarbeitenden, die an der Umsetzung beteiligt waren.“
Die Geschäftsführung der Vlbg. Krankenhaus-Betriebsges.m.b.H., Dir. Dr. Gerald Fleisch und Dir. Prim. Dr. Peter Fraunberger sehen darin einen Meilenstein: „Die Eröffnung dieser beiden Stationen bedeutet auch eine Weichenstellung und Modernisierung für die stationäre neurologische Versorgung der Vorarlberger Patientinnen und Patienten.“ Anwesend waren neben der Regionalpolitik auch die Krankenhausleitung mit Chefarzt Prim. Dr. Jan Di Pauli, Pflegedirektorin Elke Kovatsch, MSc, Dir. Dr. Franz Freilinger, der designierte Abteilungsleiter für Neurologie, Prim. Dr. Philipp Werner und auch der scheidende Leiter der Neurologie, Prim. Dr. Stefan Koppi sowie die Mitarbeiter und viele geladene Systempartner.
Stationäre neurologische Versorgung in Vorarlberg
Am LKH Feldkirch ist das Institut für Akutneurologie und Schlaganfall mit einer ausgewiesenen Stroke Unit (Schlaganfalleinheit) situiert. Dort werden neurologische Notfälle, insbesondere Patienten mit Schlaganfällen, Gehirnblutungen, Schädel-Hirn-Traumen, epileptischen Anfällen und sonstigen akuten Bewusstseinsstörungen behandelt. Alle anderen neurologischen Patienten, die einer akuten stationären bedürfen, werden am LKH Rankweil in der Abteilung für Neurologie versorgt. Hier werden z.B. auch Patienten nach einer akuten Schlaganfallbehandlung in der Stroke Unit weiterbehandelt und nachversorgt. „In Vorarlberg können wir den betroffenen Patienten mittlerweile eine Vollversorgung in der Neurologie anbieten. Bis auf seltene neuro-interventionelle Behandlungen (z.B. Katheterbehandlung eines Gehirnaneurysmas), für welche wir Patienten an die Uniklinik Innsbruck überweisen müssen, sind bei uns mehr oder weniger alle Therapien der Neurologie möglich“, informiert Prim. Dr. Philipp Werner.
Station für Neurologische Akut-Nachbehandlung
„In der neuen Akut-Nachsorgestation mit insgesamt 12 Betten behandeln wir zum Beispiel einen Teil jener Schlaganfall-Patienten weiter, die in Feldkirch erstbehandelt worden sind, aber noch weiterhin überwachungspflichtig sind. Das bedeutet, dass wir die Vitalwerte wie etwa Puls, Atmung, Kreislauf laufend per Monitor – wie auf einer Intensivstation – überwachen“, erklärt Prim. Dr. Werner. An die neurologische Akut-Nachsorge werden Patienten nach schweren Schlaganfällen, nach Schädel-Hirn-Traumen oder auch neurochirurgische Patienten überwiesen. Neben der Überwachung finden dort auch medikamentöse Spezialbehandlungen statt. Auch – wenn möglich - die erste Mobilisierung der Patienten wird hier angestrebt, um das Risiko für Komplikationen durch zu langes Liegen zu verringern. Dabei spielen neben dem neurologisch geschulten Pflegepersonal die Therapeutinnen und Therapeuten eine sehr wichtige Rolle (Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Musiktherapie und Wahrnehmungsförderung). Die Verweildauer – abhängig von der Erkrankung – liegt in der neurologischen Nachsorge im Einzelfall zwischen mehreren Tagen und Wochen. Je nachdem, wie gut sich ein Patient im Verlauf erholt und abhängig von seinen Bedürfnissen, wird er zur weiteren stationären Nachsorge auf eine der neurologischen Stationen am LKH Rankweil (Stationen N4 und N5) oder in ein Reha-Zentrum verlegt. Manche Patienten können mit der Möglichkeit zur ambulanten Rehabilitation, z.B. bei der SMO, direkt nachhause entlassen werden.
Die neue Wachkomastation
In Vorarlbergs einziger Wachkomastation widmen sich Ärzte und Pflege der Betreuung jener Menschen, welchen die Funktionen des Großhirns weitestgehend ausgefallen sind, aber deren Funktionen wie Kreislauf, Atmung und Temperaturregelungen erhalten geblieben sind (sog. Apallisches Syndrom). Neu ist die Zuordnung der Behandlung von apallischen Patienten zur Neurologischen Abteilung, wo hierfür zukünftig ebenfalls 12 Betten zur Verfügung stehen.
Medizinisch gesehen bedeutet „Apallisches Syndrom“ (a – fehlend, Pallium – Hirnmantel), dass Funktionen des Großhirns ausfallen, jene aber des Hirnstammes, welcher unter anderem verantwortlich für Kreislauf, Atmung und Temperaturregelung ist, erhalten bleiben. Dies führt zum Fehlen bewusster Wahrnehmung der eigenen Person sowie der Umwelt: Trotz Wachsein ist der Patient unfähig zu sprechen, zu erkennen und sinnvolle Handlungen durchzuführen. Grund dafür können zum Beispiel schwere Schädel-Hirn-Verletzungen oder schwere Sauerstoffmangel-Zustände wie etwa nach Herzstillstand und Wiederbelebung sein. Spektakuläre Besserungen („Patient nach Jahren aufgewacht!“) sind nach der Frühbehandlungsphase leider sehr selten. „Diese Station sehen wir auch als eine Art Langzeitpflegestation für die betroffenen Patienten bis zu ihrer Überstellung in Pflegeheime oder auch bei entsprechender Einrichtung nachhause. Diese brauchen eine Rundumpflege.“
Statements zur Eröffnung & Einweihung
LR Dr. Christian Bernhard:
„Ich freue mich sehr, dass mit der Sanierung der beiden Stationen unsere Bemühungen und unser Bekenntnis zur steten Verbesserung und Anpassung der Infrastruktur in unseren Krankenanstalten einmal mehr sichtbar werden. Eine moderne Infrastruktur für die Versorgung der hier zu betreuenden Patienten ist ein wesentliches Element, das zur medizinisch und pflegerisch optimalen Behandlung beiträgt. Für das Krankenhauspersonal bedeuten die neuen, modernen Räumlichkeiten bessere Arbeitsbedingungen, die sich auch in einer persönlich zugewandten Patientenbetreuung bemerkbar machen werden. Mein Dank gilt den Verantwortlichen sowie allen Mitarbeitenden, die an der Umsetzung beteiligt waren.“
Krankenhaus-Seelsorgerin Frau Rita Gruber:
„Mit dem Auftrag: „Heilt die Kranken“ (Matthäus 10,8) hat Jesus seine Sorge für die Kranken seinen Jüngern aufgetragen. Als Seelsorger verstehen wir dieses Wort an uns gerichtet. Wir segnen die neuen Stationen und bitten Gott um seinen Schutz und sein Geleit für alle Menschen, die auf diesen Stationen sein werden.“
Geschäftsführung Vlbg. Krankenhaus-Betriebsges.m.b.H. Dir. Dr. Gerald Fleisch & Dir. Prim. Dr. Peter Fraunberger:
„Als vorbedingende Maßnahme im Rahmen der Masterplanung wurde am LKH Rankweil die neurologische Akut-Nachbehandlungsstation sowie die nun der Neurologie zugeordnete Wachkomastation (ehemals Psychiatrie) neu verortet und renoviert. Mit der Erhöhung der Bettenanzahl in der Nachsorge von 8 auf 12 wird den aktuellen Bedürfnissen sowie dem Versorgungsauftrag entsprochen. Mit dem Umzug der beiden Stationen in die neuen und modernen Räumlichkeiten wird ein wichtiger Schritt für die stationäre neurologische Versorgung der Vorarlberger Patientinnen und Patienten gesetzt.“
Prim. Dr. Philipp Werner, designierter Leiter der Neurologie am LKH Rankweil:
„Durch den Neubau und die Umstrukturierung erhält die Neurologie am Standort Rankweil eine der modernsten Nachsorgeeinheiten Österreichs. Die neuen Stationen N6 (Wachkoma-Patienten) und N7 (neurologische Akut-Nachbehandlung) fungieren auf dem neurologischen Reha-Pfad gemeinsam mit den bestehenden Stationen N4 und N5 als wichtige Bindeglieder zwischen der Akutneurologie und der stationären bzw. ambulanten Neurorehabilitation.“
Bereichsleitung Pflege: DKGP Thomas Fetz:
„Mit den erfolgten Umbaumaßnahmen wurden optimale Rahmenbedingungen für eine qualitativ hochwertige und professionelle Betreuung unserer Klienten geschaffen. Die nunmehrige räumliche Nähe der gesamten neurologischen Nachsorge – N4/N5 als Nachsorge C, N6 Neurologie Wachkomastation und N7 Nachsorge B - auf einer Gebäudeebene ermöglicht uns nun viele Synergien zu nutzen und den Rehabilitations- bzw. Nachsorgeprozess zu optimieren. Die Stationsleitungen und Mitarbeitenden der neurologischen Abteilung bereiten mit Freude den Umzug der Stationen vor.“
Zahlen/Daten/Fakten Neurologie LKH Rankweil
- Designierter Leiter: Prim. Dr. Philipp Werner
- 108 Betten (inkl. 6 Betten Stroke Unit)
- 21 Ärztinnen und Ärzte
- 111 Pflegefachkräfte
Zahlen/Daten/Fakten LKH Rankweil
- 387 Betten
- 5 medizinische Fachbereiche: Kinder- und Jugendpsychiatrie, Erwachsenenpsychiatrie, Gerontopsychiatrie, Neurologie, Remobilisation und Nachsorge
- 686 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
- 62 ÄrztInnen
- 364 Pflegefachkräfte
- 7.600 Patienten stationär (2018)
- 65.000 ambulante Frequenzen