Erstmals gemeinsames Aufnahmeverfahren für alle Pflegeschulen 18.06.2021
Diese Woche haben die drei Gesundheits- und Krankenpflegeschulen im Land erstmals ein gemeinsames Bewerbungsverfahren für interessierte Schüler:innen durchgeführt. Bislang hatte jede Schule - also Feldkirch, Rankweil und Unterland (mit Standorten in Bregenz und Dornbirn) - ihr eigenes Aufnahmeverfahren samt eigenem Bewerbungsgespräch, Assessmentcenter und eigener Aufnahmekommission. Mit dem neuen „Großen Assessment“ ist ein erster Schritt getan, den Ausbildungsdschungel beim Start in dieses so gefragte Berufsfeld zu lichten.
264 junge Menschen in Vorarlberg sind diese Woche zum Aufnahmeverfahren um einen Studienplatz an einer der drei Pflegeschulen im Land angetreten. 100 Ausbildungsplätze stehen insgesamt für das Schuljahr 2021/22 zur Verfügung. Die Vorarlberger Landeskrankhäuser sind Träger der zwei Gesundheits- und Krankenpflegeschulen Feldkirch und Rankweil, die Pflegeschule Unterland wird von der Stadt Dornbirn betrieben.
Die Besten bekommen einen Platz
„Das gemeinsame Aufnahmeverfahren ist für alle Beteiligten eine Riesenerleichterung“, freut sich Mario Wölbitsch, Direktor der beiden Gesundheits- und Krankenpflegeschulen Feldkirch und Rankweil: „Es ist nur mehr eine Bewerbung an der Schule der Wahl notwendig. Es gibt ein Gesamtranking und somit kann gewährleistet werden, dass die Besten auch wirklich einen Ausbildungsplatz bekommen.“ Erfreut und mit Blick auf die Zukunft auch erleichtert reagiert Mag. Simone Chukwuma-Lutz, Direktorin der Pflegeschule Unterland: „Es freut mich sehr, dass mein Traum eines gemeinsamen Bewerbungsverfahrens kurz vor meiner Pensionierung in Erfüllung gegangen ist. Somit haben wir nun einen klaren Überblick über die Bewerber:innenlage in Vorarlberg. Außerdem ersparen wir uns eine Menge an Arbeit und auch die Bewerber:innen müssen bei einer Mehrfachbewerbung das Assessmentverfahren nicht mehr mehrmals durchlaufen.“
Bisher haben sich Interessierte nämlich zur Sicherheit gleich mehrfach beworben, sehr häufig sogar an allen drei Schulen. Diese Bewerber:innen mussten dann auch drei Termine wahrnehmen, drei unterschiedliche Bewerbungsunterlagen in der jeweils geforderten Form abgeben, drei persönliche Bewerbungsgespräche absolvieren, sich auf unterschiedliche Assessments vorbereiten etc. Ein mehrfacher Aufwand also für alle, die an den Verfahren beteiligt waren.
Hohes Niveau der künftigen Pflegefachkräfte
Für das kommende Schuljahr sind nun alle Interessenten in einem gemeinsamen Aufnahmeverfahren angehört und geprüft worden. Die Assessor:innen haben allesamt jahrelange Erfahrung in Theorie und Pflegepraxis und unterrichten selbst auch an den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen. Die angehenden Schüler:innen mussten unter anderem Übungen zum Leseverständnis sowie Textaufgaben lösen. Für den praktischen Teil wurden spezielle Gruppenarbeiten vorbereitet. An den zwei Tagen sind die Bewerber:innen im Halbstundentakt vor die gesetzlich vorgeschriebene Aufnahmekommisson geladen worden. „Eine Menschenansammlung konnte dadurch vermieden werden“, erklärt Simone Chukwuma-Lutz. „Außerdem mussten sich alle Beteiligten an die 3 G-Regel halten. Der Ablauf war reibungslos und die Zusammenarbeit verlief sehr harmonisch.“
Am Ende waren die 100 Ausbildungsplätze verteilt: Feldkirch 40, Rankweil 30, Unterland 30. Außerdem wurde eine Warteliste beschlossen, da die Verantwortlichen damit rechnen, dass einige der Maturant:innen einen Ausbildungsplatz in der Bachelorausbildung für Pflege an der Fachhochschule Vorarlberg erhalten werden. 17 Pflegeassistent:innen haben sich für die Aufnahme in die verkürzte Ausbildung zum Diplom beworben.
„Das Niveau der Bewerber:innen ist sehr hoch“, zieht Mario Wölbitsch eine erste Bilanz. Die Vereinheitlichung der Aufnahmeverfahren ist ein weiterer Schritt in der Ausbildungsreform im Pflegebereich. „Wenn wir dieses Modell auch noch auf die Pflegeassistenz- und die Pflegefachassistenzausbildung ausrollen und die Diplomausbildung wie geplant in Richtung Fachhochschule hin an unseren Schulen ausläuft, wird die Laufbahn der begehrten Fachkräfte dann noch klarer werden“, ist sich Mario Wölbitsch sicher.
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