Angebot zur Früherkennung von erhöhtem Cholesterin bei Kindern

Ein Team der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch ist Teil einer österreichweiten Studiengruppe, die sich der weiteren Erforschung von krankhaft erhöhtem Cholesterin bei Kindern widmet. Die Studie trägt den Titel „FHkids“ und geht von der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde/Medizinische Universität Wien aus. In Vorarlberg ermöglicht eine engagierte Arbeitsgruppe rund um Abteilungsleiter Prim. Univ.-Prof. Dr. Burkhard Simma und OA Dr. Martin Mäser die Aktion. Zu Schulbeginn nun laden die Expert:innen Erstklässler:innen an den Volksschulen zu einem freiwilligen Screening auf die sogenannte „Familiäre Hypercholesterinämie“ (kurz: FH) ein. Dabei wird nach Anzeichen auf diese genetisch bedingte Form der Fettstoffwechselstörung gesucht. Die Anmeldung erfolgt über einen QR-Code auf dem FHkids-Flyer, der auch weitere Informationen zur Studie liefert. Über diesen Flyer, der in den Schulen verteilt wird, gelangen die Eltern zu drei „Ja/Nein“-Fragen. Ergeben sich anhand der Antworten Hinweise auf eine FH, kann ein Termin zur Blutfettbestimmung für das Kind am LKH Feldkirch vereinbart werden.

Das Ergebnis liegt nach wenigen Minuten vor und wird umgehend ärztlich interpretiert. Schädigungen der Blutgefäße durch eine angeborene Fettstoffwechselstörung wie die Familiäre Hypercholesterinämie (FH) können abgefangen werden, wenn schon im Kindesalter die zu hohen Cholesterinwerte entdeckt und behandelt werden.

Erhöhtes Cholesterin kann vererbt werden
Der Grundstein für Gefäßerkrankungen wie Herzinfarkte und Schlaganfälle wird mitunter bereits in jungen Jahren gelegt. Erhöhtes Cholesterin (= Blutfett) kann nämlich vererbt werden und die Blutgefäße bereits bei Kindern schädigen. Die familiäre Hypercholesterinämie (FH) ist eine der häufigsten monogenetischen Erbkrankheiten und eine häufige Ursache für eine vorzeitige koronare Herzkrankheit. Durchschnittlich hat von 250 Kindern ein Kind FH und damit ein erhöhtes Risiko, bereits in jungen Jahren an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu leiden.
Die gute Nachricht: Die Schädigung der Blutgefäße kann verhindert werden, wenn schon im Kindesalter zu hohe Cholesterinwerte entdeckt und behandelt werden. Aus diesem Grund ist eine frühe Diagnose wichtig und die Teilnehme an dieser Studie so notwendig.

Frühe Senkungstherapie als Ziel
Das oberste Ziel von FHkids ist es daher, FH frühzeitig bei Kindern im Alter von fünf bis sieben Jahren zu erkennen und mit einer Therapie beginnen zu können. Ohne Behandlung würde das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Herzinfarkte nach dem Alter von 20 Jahren deutlich ansteigen: Das Risiko ist bei unbehandelten FH-Patient:innen mehr als 20-fach erhöht.
Die Behandlung umfasst zum einen eine fettreduzierte Ernährung sowie adäquate körperliche Aktivität und zum anderen eine medikamentöse Therapie. Wenn die Maßnahmen optimal greifen, kann das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko auf das Risikolevel der „Normalbevölkerung“ reduziert werden.

Information in mehreren Sprachen
Im Schuljahr 2024/25 erhalten die Erstklässler:innen und deren Eltern über die jeweilige Schuldirektion den FHkids-Flyer mit dem QR-Code (im Herbst bis Oktober / im Frühling bis März). Die Verteilung erfolgt entweder elektronisch über die Schul-App „SchoolFox“ oder in ausgedruckter Form. Die Unterlagen stehen in deutscher, englischer, türkischer und bosnisch-kroatisch-serbischer Sprache zur Verfügung.

Kurzanleitung für die Anmeldung: 

1. QR-Code auf dem ausgeteilten Flyer scannen, es erscheint die Homepage der FHkids Österreich
2. Hier kann die gewünschte Sprache (Deutsch, Englisch, Türkisch, Bosnisch-Kroatisch-Serbisch) ausgewählt werden.
3. Anschließend kann das passende Bundesland (Vorarlberg) gewählt werden.
4. Als nächstes wird der „Merkzettel - 3 wichtige Fragen und Kontaktdaten der zuständigen Klinik“ angeklickt:
5. Die drei „Ja/Nein“-Fragen werden beantwortet:
* Wenn eine dieser drei Fragen mit "Ja" oder als unbekannt beantwortet wird, ist eine Blutuntersuchung beim Kind angezeigt und es kann ein Termin am LKH Feldkirch unter den angeführten Kontaktdaten vereinbart werden.
* Wenn alle drei Fragen mit „Nein“ beantwortet werden, besteht kein erhöhtes Risiko für eine FH und eine Blutuntersuchung beim Kind ist nicht angezeigt.

Sämtliche Informationsblätter, Flyer und Merkzettel für das Bundesland Vorarlberg finden sich auch direkt hier: https://rb.gy/ay4nxw

Beim Blutuntersuchungstermin im LKH Feldkirch erfolgt zunächst eine Aufklärung durch die/den verantwortliche:n Ärzt:in. Die Eltern werden gebeten, einen Fragebogen auszufüllen und die Einverständniserklärung zu unterschreiben, bevor die Untersuchung beginnt. 
Für die Messung selbst werden lediglich zwei bis drei Tropfen Blut benötigt, die mit einem Fingerstich entnommen werden. Das Untersuchungsergebnis liegt nach wenigen Minuten vor und wird von dem/der verantwortliche:n Ärzt:in umgehend interpretiert. Gegebenenfalls werden weiterführende Abklärungsmaßnahmen mit den Eltern besprochen und vereinbart.

WEITERE NEWS finden Sie hier: www.landeskrankenhaus.at/news