LKH Feldkirch: neuer Primarius Priv. Doz. Dr. Thomas Winder, PhD für Innere Medizin II 29.01.2020
Experte wird Onkologie-Netzwerk Vorarlberg ausbauen
Mit Anfang Jänner steht die Abteilung für Innere Medizin II (Onkologie, Hämatologie, Gastroenterologie und Infektiologie) am LKH Feldkirch unter neuer Leitung von Prim. Doz. Dr. Thomas Winder, PhD. Die Geschäftsführung der Vlbg. Krankenhausbetriebsgesellschaft, Dir. Dr. Gerald Fleisch und Dir. Prim. Dr. Peter Fraunberger freut sich, einen Experten aus den eigenen Reihen für diese wichtige Leitungsfunktion einer Schwerpunktabteilung im Land gewonnen zu haben. „Prim. Doz. Dr. Winder zeichnet sich vor allem durch sein umfassendes Wissen in der aktuellen Krebsmedizin aus, dies und sein Wunsch nach Zusammenarbeit und Netzwerken in allen Bereichen, um den betroffenen Patienten helfen und sie unterstützen zu können, wird einen großen Vorteil sowohl für die Erkrankten selbst als auch für alle an der Behandlung beteiligten Ärzte und des anderen Gesundheitspersonal bringen.“
Die Abteilung für Innere Medizin II umfasst die Bereiche Onkologie, Hämatologie, Gastroenterologie und Infektiologie. Mit Anfang 2020 hat nun Prim. Doz. Dr. Thomas Winder, PhD die Abteilung übernommen und steht 35 Ärztinnen und Ärzten vor. Seine Abteilung führt 28 Betten am LKH Feldkirch und 24 Betten plus 2 Isolationszimmer am LKH Rankweil, zudem ist dort die Onkologische Tagesklinik mit 8 Plätzen eingerichtet und gehört ebenfalls zu seiner Abteilung. „Seine Forschungstätigkeit und internationale Erfahrung in der Krebstherapie kann Prim. Doz. Winder in die lokalen Gegebenheiten in Vorarlberg einbringen und so mit einem breiten nationalen und internationalen Netzwerk verbinden. Seine wissenschaftliche Betätigung mit nationaler und internationaler Vernetzung sowie seine aktive Teilnahme an neuen Entwicklungen in Therapie und Diagnostik bringen den betroffenen Patienten große Vorteile“, nennen Dir. Dr. Gerald Fleisch und Dir. Prim. Dr. Peter Fraunberger mehrere Gründe für ihre Entscheidung der Neubesetzung.
„Wir freuen uns, mit Prim. Doz. Dr. Thomas Winder einen erfahrenen und äußerst kompetenten Leiter der Abteilung für Innere Medizin II im LKH Feldkirch gefunden zu haben und mit ihm in Zukunft das Onkologiekonzept planen und umsetzen zu können. Damit kann die heimatnahe und kompetente Versorgung von Vorarlberger Patientinnen und Patienten noch weiter ausgebaut werden. Wir profitieren von der großen internationalen Forschungserfahrung von Dr. Winder und sind stolz, ihn als Primarius im Team der Krankenhausbetriebsgesellschaft begrüßen zu können“, erklärt auch Landesrätin Martina Rüscher, MBA, MSc.
Onkologie-Netzwerk: Priorität auf guter Zusammenarbeit
Der neue Abteilungsleiter will die gewohnt hohe Qualität in der Patientenbehandlung fortführen, hat aber auch neue Pläne, die das gesamte Land Vorarlberg betreffen: „Ich freue mich über diese neue Verantwortung als Abteilungsleiter. Unser hervorragendes Team ist mir bereits durch meine Zeit als geschäftsführender Oberarzt und interimistischer Leiter der Abteilung bekannt – und auch hier freue ich mich auf die Zusammenarbeit, intern mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im ärztlichen und pflegerischen Bereich, aber auch extern mit allen kooperierenden Institutionen“, so der neue Abteilungsleiter. „Ein besonderes Anliegen ist es mir, ein Onkologie-Netzwerk für das Land Vorarlberg mit einem onkologischen Zentrum am Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch zu etablieren. Zeitgleich mit der Berufung zum Abteilungsleiter der Inneren Medizin II wurde Prim. Doz Winder mit der Leitung und dem Ausbau des Onkologie-Netzwerks Vorarlberg betraut. Das Ziel ist die Sicherstellung des Zugangs aller betroffenen Patientinnen und Patienten auf gleichem Qualitätsniveau und im Bedarfsfall zu spitzenmedizinischer Leistung in enger Kooperation mit der Medizinischen Universität Innsbruck, unabhängig davon, an welchem Standort der Vorarlberger Landeskrankenhäuser Patienten vorstellig werden.“
Nach Möglichkeit: heimatnahe Versorgung von Krebspatienten
Ein besonderer Tätigkeitsschwerpunkt, gemeinsam mit dem Institut für Pathologie am LKH Feldkirch, wird der Ausbau der molekularen Diagnostik und der Zugang zu innovativen, personalisierten Krebsbehandlungen im Land sein. „Die personalisierte Onkologie basiert auf moderner, molekularer Diagnostik, die eine zielgerichtete Krebstherapie ermöglicht. Jeder Krebs-Patient wird individuell betrachtet und seine Erkrankung entsprechend personalisiert behandelt, denn Krebs ist nicht gleich Krebs. Der Patient soll von einer besseren Wirksamkeit und damit mehr Lebensqualität durch eine effizientere Diagnostik und gezieltes Vorgehen in der Krebstherapie profitieren“, informiert Doz. Winder. Besonders hebt er auch die Zusammenarbeit mit den anderen Disziplinen hervor: „Therapieentscheidungen basieren auf multiprofessionellen Tumorboards. Diese sollen zukünftig auch häuserübergreifend und krankheitsspezifisch im Land Vorarlberg stattfinden. Dies sichert eine qualitätsgesicherte Indikationsstellung und einheitlich hohe Behandlungsqualität.“ Häuserübergreifende Tumorboards wurden bereits gemeinsam mit dem LKH Bludenz und dem LKH Hohenems erfolgreich etabliert. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Organisation eines interdisziplinären Managements bei der Behandlung von Krebspatienten. Die onkologische Versorgung ist eines jener Gebiete in der Medizin, die aufgrund ihrer fachlichen Komplexität und der Dynamik der Wissensentwicklung einer abgestimmten Leistungserbringung in einem stark verzahnten Versorgungsnetzwerk bedarf. Nur so ist sicherzustellen, dass eine gleichbleibend hohe Versorgungsqualität auf dem aktuellen Stand des Wissens unter Berücksichtigung einer wohnortnahen Versorgung zu realisieren ist. „Ziel ist es, anhand innovativer Diagnostik und Therapie, ein Leben mit der Diagnose Krebs und damit Krebs als chronische Krankheit zu ermöglichen. Hier braucht es beispielsweise die intensive Zusammenarbeit und Abstimmung von chirurgischer Onkologie, medizinischer Onkologie, Strahlentherapie, Radiologie und Nuklearmedizin inklusive den entsprechenden notwendigen Strukturen wie das Vorhandensein einer Intensivstation, einer Pathologie und einer Molekularpathologie.“
Entscheidend sei, dass diese Strukturen von Personen genützt werden, die die entsprechende Erfahrung im eigenen Fach und in der Zusammenarbeit für die Patienten haben – „wie dies am LKH Feldkirch als Schwerpunktkrankenhaus der Fall ist“. Nicht zu unterschätzen bei Behandlung von Krebspatienten ist auch die wesentliche Rolle der Hausärzte, der niedergelassenen Fachärzte, der Pflege und der Psychoonkologie: „Das rasche Erkennen und Handeln bei Nebenwirkungen in der Hausarztpraxis und auch Zuspruch und Zuhören helfen den Betroffenen in oft persönlich kaum bewältigbaren Situationen sehr.“ Prim. Doz. Dr. Winder möchte zudem auch ein onkologisches Studienzentrum für das Land Vorarlberg etablieren, um Patienten einen Zugang zu modernen Diagnose- und Therapieverfahren frühzeitig zu ermöglichen.