Dreiländertagung NUTRITION 2023 im Festspielhaus Bregenz 01.06.2023
„Ernährungstherapie ohne Grenzen!“
Vom 1. bis zum 3. Juni 2023 findet im Festspielhaus in Bregenz die 22. Dreiländertagung NUTRITION 2023 statt. Organisiert wird der jährlich stattfindende Kongress von der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft Klinische Ernährung (AKE) in Zusammenarbeit mit ihren Schwestergesellschaften, der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) und der Gesellschaft für Klinische Ernährung der Schweiz (GESKES). Das interdisziplinäre Fachpublikum trifft sich alle zwei Jahre in Deutschland, dazwischen abwechselnd in Österreich und der Schweiz. Die Veranstaltung bringt Fachleute aus der Ernährungsmedizin, der Medizin, Diätologie, Wissenschaft und der Industrie zusammen, um die aktuellsten Entwicklungen auf diesem Gebiet zu diskutieren und zu präsentieren.
„Im Zentrum des Kongresses stehen der wertvolle Austausch mit Kolleg:innen sowie Diskussionen über mögliche klinische Umsetzungen von aktuellen Studienergebnissen“, kündigt OA Dr. Patrick Clemens an. Der Facharzt für Strahlentherapie und Radio-Onkologie ist Leiter des Ernährungsteams am LKH Feldkirch und fungiert im Auftrag der AKE heuer als einer der drei Kongresspräsident:innen.
Ernährungsmedizin ist Teamarbeit
Neben der länderübergreifenden Kooperation im Bereich der Ernährungsmedizin geht es vor allem auch darum, Grenzen im Zusammenwirken der unterschiedlichen Berufsgruppen und der medizinischen Fachdisziplinen, die in klinische Ernährung involviert sind, zu überwinden. „Die Grenzen sind manchmal selbst gemacht“, erklärt Dr. Clemens: „Der Ernährung wird bei der Betreuung der Patient:innen oft zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Insbesondere für die Ernährungstherapie bleibt neben der täglichen Routine zu wenig Zeit. Dabei belegen Studien die Notwendigkeit einer adäquaten Ernährungstherapie eindeutig.“
„Unter dem Motto Ernährungstherapie ohne Grenzen! möchten wir aufzeigen, wie diese Grenzen in der allgemeinen Ernährung – und vor allem in der Ernährungsmedizin – gemeinsam überwunden und aufgelöst werden können“, bekräftigen Elisabeth Hütterer (Diätologin/Wien), und Prim. Univ.-Prof. Dr. Peter Fasching (Internist/Wien), die beiden weiteren Mitglieder im Kongresspräsidium. Dabei gehen sie mit gutem Beispiel voran: Den Veranstalter:innen ist es nämlich gelungen, über diverse Kooperationen fachspezifische Blockthemen zu organisieren: unter anderen sind die Österreichische Adipositas Gesellschaft (ÖAG), die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG), die Österreichische Gesellschaft für Radio-Onkologie (ÖGRO) und die Österreichische Gesellschaft für Sporternährung (ÖGSE) mit im Boot.
„Face to face“-Kontakte und Networking in Bregenz
Der Kongress am Bodensee versteht sich als Plattform für die Zusammenarbeit und den Austausch von Expert:innen aus verschiedenen fachlichen Bereichen und Nationen: „Der nationale und internationale Austausch verbindet die Expertise in der Ernährungsmedizin und -therapie: So kann etwa unsere regionale Erfahrung, die wir aus der Arbeit mit unseren standortübergreifenden Ernährungsteams in den Vorarlberger Landeskrankenhäusern mitbringen, andere Kliniken in der Umsetzung ihrer Ernährungskonzepte helfen. Umgekehrt kann externer Input Optimierungen am lokalen System zulassen“, verdeutlicht OA Dr. Patrick Clemens.
Networking und „face to face“-Kontakte sind beim Thema Ernährungstherapie ohne Grenzen! besonders wichtig: „Deshalb haben wir uns ganz bewusst für die Abhaltung einer Präsenz-Veranstaltung in Bregenz entschieden“, betont Mag. Dr. Romana Schlaffer vom Organisationskomitee. „Die Verbindung von Ernährung und Gesundheit ist unbestritten wichtiger denn je. Die Ernährungstherapie hat sich in den vergangenen Jahren als ein essentieller Bestandteil der intramuralen Versorgung etabliert. Auf diesem Fundament möchten wir gerne inhaltlich aufbauen und haben ein reichhaltiges Programm erstellt, das sich aus unterschiedlichen Schwerpunkten und klinischen Aufgabenbereichen zusammensetzt.“
Lebensstil, Ernährungstherapie und Intensivmedizin
Entsprechend spannend und vielseitig interessant sind die Programmschwerpunkte der „Nutrition 2023“. Neben dem Blick auf nachhaltige Ernährung, auf Sporternährung, Ernährungsumgebung und Essverhalten sowie Digitalisierung und Virtual Reality widmen sich die Vortragenden auch ernährungs-therapeutischen (z.B. Onkologie und Ernährung, Suchterkrankungen, Sarkopenie, Diabetes mellitus, Ernährung im Alter, Adipositas, etc.) und intensivmedizinischen Ernährungsthemen („Dünn und Dick“ auf der Intensivstation, Stoffwechsel im Schock, Pädiatrische Intensivmedizin, Muskulatur auf der ICU, etc.).
„Insbesondere der Mangelernährung wird im Rahmen der onkologischen Session sowie der Präsentation der nutritionDay-Daten große Aufmerksamkeit geschenkt. Zudem werden die unterschiedlichen Finanzierungssituationen der teilnehmenden Länder besprochen und diskutiert“, kündigt Dr. Clemens weitere spannende Programmpunkte an.
Organe und Ernährung
Weitere Schwerpunkte sind den Auswirkungen von Nahrungsmitteln auf einzelne Organe des menschlichen Körpers gewidmet: Welche Ernährung etwa die Leber fit hält oder der Schilddrüse guttut, wird ebenso erörtert wie die tatsächlichen Möglichkeiten von sogenanntem „Brainfood“ und das breite Feld der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Aktuelle wissenschaftliche Arbeiten laden dazu ein, sich in ausgewählten Fachbereichen zu vertiefen. Und neuste Erkenntnisse in der Ernährungswissenschaft sowie Nachweise aus der Forschung erlauben zudem den einen oder anderen Blick in die nahe Zukunft.
„Neben dem fachlichen Austausch wird es auch ausreichend Gelegenheit geben, sich in informeller Atmosphäre zu vernetzen und Kontakte zu knüpfen“, freuen sich die Organisator:innen. Übrigens – auch für sportliche Betätigung ist gesorgt: „Am Freitagmorgen haben bewegungshungrige Teilnehmer:innen die Möglichkeit, gemeinsam einen Lauf am Bodenseeufer zu absolvieren. Nach diesem Frühsport geht es dann direkt und frischmotiviert auf den Kongress“, ist sich Patrick Clemens sicher. Er selbst hat sich jedenfalls fest vorgenommen, beim „Nutrition Run“ mitzulaufen.
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