Der Plan geht auf - Firstfeier für das „neue“ Landeskrankenhaus Rankweil 04.07.2023
Seit Mai 2021 entsteht auf dem Gelände des bestehenden LKH Rankweil die neue Erwachsenenpsychiatrie mit einer Fläche von ca. 10.700 m². Die Arbeiten laufen nach Plan, der Rohbau steht bereits und so konnte heute die Firstfeier stattfinden. Bis Mitte 2025 soll der Bau fertiggestellt sein, der Altbestand wird danach abgerissen. Die Inbetriebnahme des Neubaus ist in der zweiten Hälfte 2025 geplant. Der moderne Bau macht aufgrund seiner durchdachten Innenarchitektur neue Konzepte der Patient:innenbehandlung möglich. Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher, die Geschäftsführung der Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft, der Architekt Bernhard Marte und die Bauausführenden freuen sich über die guten Baufortschritte.
Rund 30.000 m³ - so viel Material wurde ausgehoben, um Platz für das neue LKH Rankweil zu schaffen. Zwei Jahre nach Beginn der Bauarbeiten ist der Plan nun sprichwörtlich aufgegangen: Der Rohbau ist fertig und wurde mit der heutigen Firstfeier, am 4. Juli 2023, gebührend gefeiert. Neben den Mitarbeiter:innen des LKH Rankweil, Mitarbeitenden der beteiligten Baufirmen waren auch Vertreter:innen des Landes sowie der Krankenhaus-Betriebsgesellschaft geladen. In „luftigen Höhen“, am Dach des siebten Stockwerkes, trug Noah Dorninger, Lehrling von EGD Elektro Graf Dornbirn, den traditionellen Firstspruch vor.
„Mit dem zukunftsweisenden Großprojekt am Areal des Landeskrankenhauses Rankweil wird ein modernes und zeitgemäßes psychiatrisches Zentrum für Vorarlberg geschaffen und der Standort aufgewertet: Die unmittelbaren medizinischen, therapeutischen und pflegerischen Rahmenbedingungen werden verbessert. Die Entstigmatisierung des Krankenhauses Rankweil von einer Nervenklinik hin zu einem modernen interdisziplinären Gesundheitszentrum kann mit diesem Projekt abgeschlossen werden“, freut sich Dr. Gerald Fleisch, Direktor der Vorarlberger Landeskrankenhäuser.
Genesungsfördernde Architektur
Der moderne Bau fügt sich architektonisch in den südöstlichen Hangbereich der jetzigen Gartenanlage des LKH Rankweil ein. In den obersten drei Stockwerken des Neubaus werden die Normalpflegestationen untergebracht. Diese verfügen über jeweils 16 Betten (Ein- und Zweibettzimmer mit Nasszellen) sowie je ein Akutzimmer. Zusätzlich wird es Räumlichkeiten geben, die von den Stationen gemeinsam genutzt werden, beispielsweise Einzel- und Gruppentherapieräume sowie Fitness- und Unterhaltungsräume. Im Stockwerk darunter werden – ebenerdig zugänglich – eine Notfallstation und die Forensik für Straftäter:innen mit einer Sucht- oder psychischen Erkrankung angesiedelt. Ein weiteres Stockwerk beheimatet die psychiatrische Tagesklinik samt Therapiebereich. Für die beiden untersten Trakte des Neubaus sind der Eingangsbereich, die Dienstzimmer für Ärzt:innen, Psycholog:innen und Therapeut:innen sowie die Technikräume vorgesehen.
Rücksicht auf spezifische Bedürfnisse und Anforderungen
Es werden sowohl die Aufenthaltsqualität für Patient:innen als auch die Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter:innen wesentlich verbessert. Bereits bei der Planung wurden die spezifischen Bedürfnisse und Anforderungen berücksichtigt. Es gilt einen positiven und angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen, um damit die Genesung der Patient:innen maximal zu unterstützen. Mit der Modernisierung können ganz neue Behandlungskonzepte umgesetzt werden: So wird es spezielle Krisenzimmer auf den Stationen geben, die eine schnellere Deeskalation bei Patient:innen unterstützen sollen. Für die Behandlung von immer häufiger auftretenden Erschöpfungsdepressionen oder Burnout-Erkrankungen wird eine moderne Tagesklinik und eine entsprechende Ambulanz eingerichtet. Die neuen ambulanten Behandlungsmaßnahmen dienen dem verbesserten Management von manchmal langen Wartezeiten beispielsweise bei ambulanten Nachsorgeterminen und sollen so langfristig den stationären Bereich entlasten.
Umzug Erwachsenenpsychiatrie 2025
Bis zum Frühjahr 2024 werden Dach, Fensterelemente und Fassade des Neubaus fertiggestellt sein, noch im Herbst dieses Jahres startet parallel dazu der Innenausbau. Bevor dieser neue Gebäudeteil 2025 in Betrieb genommen werden kann und Mitarbeiter:innen und Patient:innen in die Räumlichkeiten übersiedeln können, ist geplant die lärmintensiven Arbeiten der weiteren Bauetappen abzuschließen.
Zweite Bauetappe: Kinder- und Jugendpsychiatrie
Die Erwachsenenpsychiatrie ist nicht der einzige Bereich, der neu gebaut wird: Nach Fertigstellung des neuen Hochbaus 2025 wird in einer zweiten Bauetappe ein zentrales Eingangsgebäude für das Landeskrankenhaus (Fertigstellung 2027) sowie eine neue Kinder- und Jugendpsychiatrie entstehen, die dann 2029 bezugsfertig sein soll. Das neue Gebäude für die Kinder- und Jugendpsychiatrie unterstützt auch weiterhin das abgestufte Behandlungsprogramm für die jungen Patient:innen – abhängig vom jeweiligen Krankheitsbild werden Kinder und Jugendliche ambulant, teilstationär oder vollstationär behandelt.
Der stetig steigende Bedarf an stationären Behandlungen macht eine Anpassung und vor allem Erweiterung der Behandlungsangebote notwendig. Seit Jahren sehen wir einen Anstieg von psychischen Störungen und Belastungssymptomen und eine hohen Nutzung der entsprechenden Versorgungseinrichtungen. „Wir müssen hier unsere Angebote weiter ausbauen, denn die jungen Menschen sind unsere Zukunft. Die neue Kinder- und Jugendpsychiatrie ist ein wichtiger Schritt dazu.“, betont Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher, MBA MSc.
LKH Rankweil - Neubau Erwachsenenpsychiatrie
- Gesamtfläche: ca. 10.700 m2
- Felssprengungen für den Aushub: ca. 30.000 m³
- Kosten: ca. 50 Mio. €
- Projektleitung:
- Landeshochbauamt Ing. Klaus Schedler
- Vlbg. Krankenhaus-Betriebsges.m.b.H., Abteilung für Baumanagement:
Michaela Fasching, MSc, MBA (Ltg.); Ing. Reinhard Pössenberger
- Planung, Konzeption, Design: Architekturbüro Marte.Marte
- Bauaufsicht: gbd ZT GmbH
LKH Rankweil - Zahlen und Daten
Das LKH Rankweil umfasst fünf medizinische Fachabteilungen mit insgesamt ca. 370 stationären Betten. Jährlich werden am LKH Rankweil ca. 6.700 Patient:innen stationär behandelt und 17.000 ambulante Behandlungen durchgeführt. Am Standort Rankweil arbeiten ca. 680 Mitarbeiter:innen, davon sind rund 70 Ärzt:innen und 360 Pflegefachkräfte.
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