Besondere Herausforderung für Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch 12.03.2019
• Vorübergehende Verschiebungen von nicht dringlichen Operationen aufgrund von Krankenständen und OP-Pflegemangel
• Kurz- und mittelfristige Lösungen für Vorarlberger Patienten dank Engagement der OP-Mitarbeiter
• Europaweiter Fachkräftemangel im OP-Pflegebereich
Die Vlbg. Krankenhaus-Betriebsgesellschaft informiert:
Derzeit kommt es am Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch aufgrund von außergewöhnlich hohen Krankenständen und einem europaweiten Mangel an OP-Pflegekräften zu Verschiebungen von planbaren, medizinisch nicht dringlichen Eingriffen. Notfälle und dringliche Eingriffe wie etwa Tumoren oder Traumata bzw. akute Entzündungen haben selbstverständlich immer Vorrang in der Behandlung und werden weiterhin umgehend vorgenommen. Wir ersuchen um Verständnis: Es ist uns bewusst, dass jede Operation und jeder Eingriff einen Einschnitt im Leben des Patienten bedeuten und auch von deren Seite Planung bedürfen. Daher ist eine Absage für einen geplanten Eingriff für alle Beteiligten äußerst unangenehm. Diese Maßnahme wird immer als letzte Konsequenz durchgeführt. Bei jeder Verschiebung eines planbaren Eingriffs schätzt der Arzt natürlich die gesundheitliche Situation des Patienten individuell ab. Wir bedauern diese nicht vorhersehbaren Umstände und kümmern uns um aktive Information und Lösung so schnell wie möglich, ersuchen aber gleichzeitig auch um Verständnis.
Warum kommt es zu Verschiebungen?
Die Gründe für diesen Engpass sind vielfältig: In erster Linie sind es derzeit unvorhersehbare Krankenstände, zum andern erfordern die komplexen Arbeitsbedingungen und die gesetzlichen Vorgaben Sonderausbildungen für die Mitarbeiter, die dadurch am Arbeitsplatz OP fehlen. Zusätzlich trifft der Fachkräftemangel auch den Gesundheitsbereich – insbesondere, was geschulte OP-Pflege anbelangt. Selbstverständlich arbeiten wir auf Hochtouren auch an mittel- und langfristigen Lösungen, um gutes OP-Pflegepersonal zu bekommen und zu halten – und befinden uns damit im Wettkampf am Arbeitsmarkt mit vielen europäischen Krankenhäusern.
Wichtiges Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Wir bedanken uns bei unseren OP-Mitarbeitern für ihr Engagement und ihre gute Arbeitseinstellung. Ihrer Motivation ist es zu verdanken, dass wir am Schwerpunktkrankenhaus dieses europaweite Problem des Fachkräftemangels derzeit noch so gut wie möglich abfedern können. Wo es möglich ist, erhalten Patienten neue und möglichst zeitnahe OP-Termine, sobald es absehbar ist, dass das OP-Team wieder vollständig anwesend ist.
Was tun die Vorarlberger Landeskrankenhäuser zur Lösung?
- Am Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch als medizinischem Zentrum Vorarlbergs werden dank der Konzentration der Fächervielfalt und der Expertise von Ärzten und Pflegefachkräften hochkomplexe Eingriffe vorgenommen. Dies bedarf einerseits einer sehr guten und modernen Infrastruktur, andererseits einer umfassenden Fachkompetenz in Medizin und Pflege, also jener, die diese Infrastruktur anwenden. Wir bieten beides an: Gute Arbeitsbedingungen, moderne Infrastruktur, umfassende Aus- und Weiterbildung. Dazu zählt auch die Ausbildung zur OP-Pflege. Gerade im neuen OP-Zentrum ist die Einarbeitung komplex und es bedarf zusätzlichen Schulungen.
- Gleichzeitig herrscht europaweit Fachkräftemangel – auch im medizinischen Bereich, und dort besonders in der OP-Pflege. Deshalb haben wir bereits seit 2018 eine umfassende Werbekampagne gestartet, um gut geschultes OP-Pflegepersonal zu bekommen.
- Mit Inseraten in den einschlägigen Medien, mit Besuchen auf deutschsprachigen Fachkongressen und Pflegeveranstaltungen ist die Pflegedirektion des LKH Feldkirch aktiv im deutschsprachigen Arbeitsmarkt unterwegs. Die Pflegedirektion und Pflegemitarbeiter des LKH Feldkirch sind im deutschsprachigen Markt auf Berufsmessen vertreten, auch Schulen zur Ausbildung von OP-Pflegepersonal erhalten aktive Stellenangebote und Informationen über das Schwerpunktkrankenhaus (siehe Beilage).
- Wir haben bereits Leasingfirmen beauftragt, um entsprechende Spitzen abzudecken.
- Zudem wirken wir auch auf die österreichweite Ausbildungsordnung für Pflegeberufe ein, um hier die Ausbildung zu vereinfachen bzw. Anerkennung von Pflegeausbildungen im OP-Bereich zu gewinnen.
- Seit 2016 haben wir auch 27 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den OP-Bereich eingestellt.