Die Gesundheits- und Krankenpflegeschule Feldkirch feiert ihr 50jähriges Bestehen 23.02.2018
50 Jahre Gesundheits- und Krankenpflegeschule Feldkirch sind ein Grund zu feiern: Landtagspräsident Mag. Harald Sonderegger und Landessanitätsdirektor Dr. Wolfgang Grabher überbrachten im Zuge des Festaktes am Freitag, 23. Februar, ihre Glückwünsche und erwiesen mit ihrer Anwesenheit dem Schulteam alle Ehre. 1968 startete die Schule mit ihren ersten elf Schülerinnen und Schülern, zwischenzeitlich haben rund 3285 Personen ihre Pflegeausbildung in Schule Feldkirch absolviert. Mit Stolz und Dank wurde im Zuge der Jubiläumsfeierlichkeit Rückschau gehalten und mit Zuversicht ein Blick in die Zukunft geworfen. Im Anschluss an die Feierlichkeit öffnete die Schule für die Bevölkerung ihre Pforten.
Der Zusammenschluss des Unfallkrankenhauses und des Stadtspitals in Feldkirch hat den Stein ins Rollen gebracht: Um ausreichend Pflegekräfte auszubilden, beschloss man 1968, eine Pflegeschule in Feldkirch zu etablieren. Gestartet wurde 1968 offiziell als „KPS Bludenz“: Die Schule wurde damals formell dem KH Bludenz zugeteilt, da dieses über alle erforderlichen Abteilungen und die notwendige Bettenanzahl verfügte. Die ersten Unterrichtseinheiten fanden im „Manhardsbergerhaus“ statt, danach folgte ein nomadenhaftes Dasein, bis die Schule ihren heutigen Standort - nahe dem akademischen Lehrkrankenhaus Feldkirch - fand. Bis zur damaligen Eröffnung waren einige Hürden zu nehmen, war es doch kein Leichtes, eine Schuloberin, Lehrbehelfe, Lehrpersonal und eben passende Räumlichkeiten zu finden. Für weitgereiste Schüler sollte das dazugehörige Internat als Unterbringung dienen.
50 facettenreiche Jahre
Nach geglücktem Start - und nunmehr seit 50 Jahren - bietet die Gesundheits- und Krankenpflegeschule Feldkirch die volle Bandbreite an Pflegeausbildungsmöglichkeiten an. Insgesamt besuchen 320 Schülerinnen und Schüler die Pflegeschule. Eine Kooperation mit der privaten Universität für Gesundheitswissenschaften, medizinische Informatik und Technik (UMIT) in Hall bringt außerdem die Möglichkeit mit sich, einen Bachelor-Studienabschluss zu absolvieren. Durch das Kombistudium erwirbt man in kürzester Zeit zwei Berufsabschlüsse, die zu weiteren Karrieremöglichkeiten innerhalb der Gesundheitsberufe führen. Zukünftig werden in Kooperation mit der Fachhochschule Dornbirn neue Pflegeberufsmöglichkeiten angeboten: Spannende neue Wege werden beschritten!
2.100 Pflegekräfte in den Landeskrankenhäusern
Mit 2.100 Köpfen stellen die Pflegekräfte die größte Berufsgruppe in den Vorarlberger Landeskrankenhäusern dar. Für das theoretische Wissen der Pflegekräfte sind die Schule für Gesundheits- und Krankenpflege sowie die akademischen Bildungsstätten zuständig. Die Anforderungen der Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege sind hoch und fordern Feingefühl. „Die Schüler müssen viel Fingerspitzengefühl im Umgang mit Menschen haben, ihnen respektvoll und wertschätzend gegenübertreten, extrovertiert und kommunikativ sein sowie über gute Deutschkenntnisse verfügen“, schildert Dr. Guntram Rederer. Zunehmend finden auch Quereinsteiger den Weg in die Pflegeschule. Denn Gesundheits- und Krankenpflege ist auch Berufung!
Stufenweise zum Pflegeberuf
In Anlehnung an das österreichische Pflegegesetz wurden 2016 auch die Pflegeausbildungen grundlegend reformiert. In Zukunft gibt es drei Ausbildungsstufen: die Pflegeassistenz (PA), die Pflegefachassistenz (PFA) und den gehobene Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege. Die Ausbildung zur Pflegeassistenz, früher Pflegehelfer, dauert zwölf Monate. Ein Jahr länger dauert die Ausbildung zur Pflegefachassistenz. Das Studium zum gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege erfolgt frühestens ab Herbst 2018 an der Fachhochschule Vorarlberg und zusätzlich noch bis 2024 an den Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege. Nach drei Jahren schließen die Absolventen mit einem Bachelor ab. Haben die Schüler nach der Grundausbildung noch Interesse sich weiterzuentwickeln, können sie sich etwa auf die psychiatrische Pflege, die Pflege von Kindern und Jugendlichen oder den Intensiv- und OP Bereich spezialisieren.
Pflegepraxis im Krankenhaus
Das praktische Wissen erlernen die Absolventen der Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege in den Krankenhäusern. „Bei uns bekommt jeder Schüler einen Mentor aus dem Pflegeteam zugeteilt. Dieser setzt sich regelmäßig mit dem Schüler zusammen und unterstützt ihn während des Praktikums“, erklärt Michael Scheffknecht, Pflegedirektor am LKH Feldkirch. „Wichtig ist zudem eine gute Abstimmung mit den Schulen und akademischen Bildungsträgern. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Schüler und Studenten in der theoretischen Ausbildung das lernen, was in den Krankenhäusern der neueste Stand der Medizin und Technik ist.“
Zukunft in der Pflege
Die Arbeitsplatzchancen sind ausgezeichnet, Pflegepersonal wird überall dringend gesucht. Die Meisten finden gleich nach dem Abschluss eine Anstellung - entweder im Krankenhaus, in Pflegeheimen oder in der Hauskrankenpflege. Nach einer Ausbildung an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule (GKPS) in Feldkirch sind die beruflichen Einsatzmöglichkeiten facettenreich: Neben der klassischen Pflege warten weitere vielversprechende Karrierechancen auf die Diplomkrankenschwestern und -pfleger. Ob in einem Krankenhaus, in Langzeitpflegeeinrichtungen, Hilfsorganisationen oder der Gesundheitsindustrie - Pflegefachkräfte sind heute gefragter denn je.
Bunter Tag der offenen Tür
Im Anschluss an die Jubiläumsfeierlichkeit im LKH Feldkirch konnten die Festgäste sowie die Vorarlberger Bevölkerung die Info Lounge (Tag der offenen Tür), der Krankenpflegeschule Feldkirch besuchen und die Welt der Pflegekräfte kennenlernen. Die Besucher erwartete ein spannender Nachmittag mit vielen Infos rund um das Thema Pflege und Gesundheit. Sie erfuhren mehr über die riesengroße Vielfalt der Pflegeausbildungen, Studienmöglichkeiten in der Pflege, Arbeitsplatzmöglichkeiten und die finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten während der Ausbildung. Am Infostand der FH bekam man Einblick in die neuen Pflegewege. Außerdem gab es ein buntes Programm für Groß und Klein: Gesundheitsstraße, Modeschau, Fotobox, Kinderschminken, Feuerwehrauto & Rettungsauto, Gewinnspiel uvm.