1000 Hand-OPs in eineinhalb Jahren: Handchirurgie am LKH Hohenems erfolgreich etabliert 21.08.2024
Komplexe Strukturen auf engstem Raum: „Unsere Hände sind ein filigranes Meisterwerk – entsprechend anspruchsvoll sind die operativen Eingriffe“, sagt die bereichsleitende Oberärztin Dr. Denise Katerla, die sich als Fachärztin für Unfallchirurgie und Orthopädie auf die Handchirurgie spezialisiert und diese vor eineinhalb Jahren in der Tageschirurgie des LKH Hohenems aufgebaut hat. „Vor kurzem haben wir die tausendste Hand-OP durchgeführt. Dies zeigt, dass die Handchirurgie am LKH Hohenems zu einer wichtigen Anlaufstelle in der Region geworden ist.“
Nicht nur die steigenden Operationszahlen bestätigen, dass das Angebot der Handchirurgie am LKH Hohenems gut angenommen wird. „Wir bekommen zahlreiche positive Rückmeldungen und Lob für unsere Arbeit“, berichtet Dr. Denise Katerla. Zum Beispiel von Lothar Kündig: Bei ihm wurde eine Fraktur übersehen und daher nicht behandelt. Seitdem war der IT-Techniker nicht nur beruflich, sondern auch bei seinen Freizeitbeschäftigungen wie dem Schlagzeugspielen in vielen Handgelenksbewegungen eingeschränkt. „Beim Gespräch mit Oberärztin Dr. Katerla habe ich wieder Mut gefasst und mich für die Korrektur-Operation entschieden. Jetzt kann ich meinen Tätigkeiten wieder ohne wesentliche Einschränkungen nachgehen.“ Besonders gefallen habe ihm, dass er von Anfang an sehr gut über den Ablauf der Behandlung informiert war und wusste, worauf er hoffen durfte – und worauf nicht. „Von der Untersuchung über das Anästhesie-Vorgespräch bis hin zum Kontakt mit dem Pflegepersonal fühlte ich mich professionell und gut betreut.“
Breites Spektrum an Hand-OPs in der Tageschirurgie
Die Idee für den Aufbau der Handchirurgie am LKH Hohenems sei aufgrund des hohen Bedarfs in der Region und ihrer Leidenschaft für dieses Fachgebiet entstanden. „Anfangs gab es viele bürokratische Hürden. Es mussten langjährig bestehende Abläufe angepasst und viele neue Instrumente beantragt werden. Es kostet einige Mühe, ein solches Vorhaben durchsetzen“, erinnert sich Dr. Katerla. „Allerdings hat mich das Team der Tageschirurgie bestens unterstützt. Wir arbeiten Hand in Hand, was im täglichen Ablauf spürbar ist; das Miteinander ist der Schlüssel zum Erfolg.“ Vor 2022 wurden nur kleine handchirurgische Operationen am LKH Hohenems vorgenommen, inzwischen deckt die Handchirurgin ein breites Spektrum an Eingriffen ab: Von Weichteileingriffen bei Nervendekompressionen (zum Beispiel das Karpaltunnelsyndrom), Ringbandspaltungen bei „schnellenden Fingern“ über die Sehnenchirurgie und operative Behandlung des Morbus Dupuytren (Fibromatose der Handfläche) bis hin zu Knocheneingriffen bei Frakturen, Arthrose, Rheuma oder angeborenen Fehlstellungen. Dr. Denise Katerla operiert – bisher noch im Ein-Frau-Modus – fast alles, was die Handchirurgie zu bieten hat. „Jeden Mittwoch führen wir in der Tageschirurgie acht bis zehn Eingriffe durch, montags und freitags absolvieren wir Kontrolltermine und operieren dringliche Notfälle. Hinzu kommen die Sprechstunden am Dienstag und Donnerstag.“ Notfälle am Abend und in der Nacht werden am Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch behandelt. Es besteht eine häuserübergreifende Kooperation und ein entsprechender Austausch mit den Kolleg:innen der Handchirurgie in Feldkirch sowie der Unfallchirurgie in Bregenz.
Von der Unfallchirurgin zur Handchirurgin, von NRW nach Vorarlberg
Ihre Leidenschaft für die Handchirurgie entdeckte Dr. Denise Katerla schon früh im Rahmen ihrer Ausbildung zur Unfallchirurgin und Orthopädin in Nordrhein-Westfalen, vervollständigte aber zunächst ihre unfallchirurgische Ausbildung am Landeskrankenhaus Bregenz bei Primar Dr. Joachim Kopf. „Mir hat es dort so gut gefallen, dass aus den geplanten sechs bis zwölf Monaten Auslandsaufenthalt mittlerweile über zehn Jahre Heimat Vorarlberg geworden sind“, berichtet die 39-Jährige. Ihre handchirurgische Expertise sowie Routine erlangte sie am Zentrum für Hand- und Fußchirurgie in Ravensburg (Süddeutschland) unter Leitung des Handchirurgen Prof. Dr. med. Hermann Krimmer. Im Jahr 2021 qualifizierte sie sich zur Handchirurgin und legte im gleichen Jahr das europäische Handdiplom ab. „Mit dem entsprechenden Rüstzeug im Gepäck wollte ich wieder zurück ins Ländle und so begann mein Engagement für die Handchirurgie am Landeskrankenhaus Hohenems.“
Statements
Statement Patientin Petra Küng
Wegen meiner starken Schmerzen an der linken Hand bin ich – auf beste Empfehlung hin – in die Sprechstunde von Frau Oberärztin Dr. Denise Katerla gekommen; das Erstgespräch war sehr informativ und angenehm. Am 31. Juli 2024 wurde ich dann operiert. Schon bei der Anmeldung wurde ich sehr freundlich empfangen. Nach nur kurzer Wartezeit hat mich eine Pflegerin in die Tageschirurgie begleitet. Ohne Stress und Zeitdruck erklärte sie mir jeden einzelnen Schritt, der auf mich zu kam, und hat meine Fragen verständlich und aufmerksam beantwortet. Noch nie fühlte ich mich in einem Krankenhaus, in diesem Fall der Tageschirurgie am LKH Hohenems, so gut aufgehoben und umsorgt!! Alle Diensthabenden waren überaus freundlich und hilfsbereit. Hier fühlt man sich wirklich wohl und vor allem gut aufgehoben. Ich bin jetzt in der Genesungszeit und mir geht es sehr gut.
Statement DGKP Jasmine Maierhofer, OP-Leiterin der Tageschirurgie am LKH Hohenems
Seit November 2022 bereichert Frau Dr. Katerla nicht nur menschlich mit ihrer stets freundlichen, zuvorkommenden und humorvollen Art das OP-Team, sondern hat uns auf dem Gebiet der Handchirurgie auch ein neues spannendes und abwechslungsreiches Spektrum an Operationen gebracht, welches sie mit Hingabe, Talent, Motivation und Leidenschaft ausübt. Die stark steigenden OP-Zahlen sprechen dafür, dass der Fachbereich Handchirurgie perfekt in das Konzept der Tageschirurgie passt!
Statement Patientin Daniela Anna Burtscher
Seit Jahren hatte ich immer wieder Schmerzen beim Öffnen von Drehverschlüssen. Das Schreiben mit der Hand oder das Halten des Lenkers bei längerem Rad fahren war stets mit erheblichen Schmerzen verbunden. Das konnte so nicht weitergehen, ich war gerade mal 61 Jahre alt. Mein Hausarzt hat mich mit Schmerzmedikamenten und Kortison behandelt, dann an einen Orthopäden überwiesen. Die Diagnose Rhizarthrose wurde bestätigt und so wie es aussah, konnte nur eine OP helfen. Am Landeskrankenhaus Hohenems wurde ich von Frau Dr. Katerla über die verschiedenen Möglichkeiten aufgeklärt. Ich habe mich dann für die „Mini-Hüfte“ entschieden, eine Prothese des Daumensattelgelenks. Vom ersten Termin Mitte März 2024 bis zum letzten Kontrolltermin nach der OP am Anfang 2024 wurde ich von Frau Dr. Katerla persönlich betreut. Ihre empathische Art, die sich auf das ganze Team in dem kleinen, fast familiären OP-Bereich überträgt, ließ mich den eineinhalbstündigen Eingriff trotz anfänglicher Nervosität, sehr gut überstehen. Betäubt wurde lediglich der Arm von der Achsel abwärts, somit hatte ich auch keine Nachwirkungen einer Narkose. Zwei Wochen nach der OP kam der Verband ab und die Fäden wurden gezogen. Zu sehen war nur ein kleiner Schnitt. Am darauffolgenden Tag konnte ich bereits mit der Ergotherapie beginnen. Heute, drei Monate nach der OP, kann ich mir mein Mineralwasser wieder selber öffnen, im Garten arbeiten und ohne Schmerzen Rad fahren. Ich bin froh, mich für den Eingriff entschieden zu haben.
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