Klinische Psychologie und Psychotherapie
Klinische Psychologie und Psychotherapie
Klinische Psychologie
Die klinisch-psychologische Behandlung soll Menschen mit psychischen Störungen und psychischen Problemen darin unterstützen, akute Krisen abzufangen und neue Lösungswege für ihre Problematik zu finden oder zu entwickeln. Nach einer diagnostischen Abklärung (Anamnese und adaptierten Testverfahren) wird die psychologische Behandlung geplant und durchgeführt. U.a. zählt dazu die Vermittlung von Bewältigungsstrategien gegen Stress, Angst, Depression oder Schmerz. Zusätzlich gibt es ein spezielles Angebot für Suchterkrankungen.
Die klinisch-psychologische Behandlung richtet sich grundsätzlich immer nach den individuellen Zielen und Bedürfnissen der PatientInnen.
- Klinisch-psychologische Diagnostik
Die Psychodiagnostik ist ein Teilbereich der klinischen Psychologie, die sich anhand wissenschaftlich anerkannter Untersuchungsmethoden (zB Tests, strukturierte Interviews, Gespräche) mit der Abklärung psychischer Erkrankungen oder Störungen und daraus resultierenden Behandlungsstrategien befasst.
- Psychoedukationsgruppen
In unserem Haus werden erkrankungsspezifische Edukationsgruppen (zB Depression, Angst, Sucht, schizophreniforme Erkrankungen, Persönlichkeitsstörungen, Sexualität) angeboten. Vorrangiges Ziel der Psychoedukationsgruppen ist die Informationsvermittlung in Richtung Symptomatik, Entstehungsbedingungen, Frühwarnzeichen, Behandlungsmöglichkeiten und Bewältigungsstrategien. Die PatientInnen können sich in der Gruppe über eigene Erfahrungen und Belastungen austauschen, einen aktiven Beitrag zu ihrer Gesundung leisten, so auch ihre Motivation hinsichtlich einer konsequenten Behandlung erhöhen und die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalles mindern.
- Entspannungsgruppe
In dieser Gruppe wird unseren PatientInnen die Technik der „Progressiven Muskelrelaxation nach Jacobson“ näher gebracht. Dabei soll durch ein spezifisches An- und Entspannen von einzelnen Muskeln oder Muskelgruppen eine vertiefte selbstinduzierte Entspannung herbeigeführt werden.
Psychotherapie
Psychotherapie ist ein wissenschaftlich fundiertes Verfahren zur Linderung und Heilung von psychischen, psychosomatischen oder psychosozialen Leidenszuständen. Die Schwerpunkte der Psychotherapie im Rahmen der Akutpsychiatrie liegen dabei auf einer diagnostischen Abklärung, der Krisenintervention und Stabilisierung, sowie der Weitervermittlung an eine geeignete ambulante psychotherapeutische Behandlung. Im Falle eines längeren stationären Aufenthaltes werden PatientInnen auch vereinzelt über einen längeren Zeitraum psychotherapeutisch betreut.
Die Psychotherapie versteht sich als Teil eines biopsychosozialen Behandlungsplanes und bemüht sich stets um interdisziplinäre Zusammenarbeit. Inhaltlich orientieren sich unserer PsychotherapeutInnen an unterschiedlichen Schulen, jedoch stets am „state-of-the-art“.
Die psychotherapeutische Behandlung bei uns im Haus umfasst sowohl Einzel- als auch Gruppenangebote. Bei Bedarf erfolgt auch die Arbeit mit dem engeren oder weiteren sozialen System in Paar- oder Familiengesprächen.
- Informationsabend für Angehörige
Mehrfach im Jahr findet an unserem Haus eine kostenlose Informationsveranstaltung für Angehörige von psychisch erkrankten Menschen statt. Diese Veranstaltung soll dazu dienen, Angehörigen ein Grundverständnis psychischer Erkrankungen zu vermitteln sowie einen Einblick in die Arbeitsweise eines psychiatrischen Krankenhauses zu ermöglichen. Der Abend beginnt mit kurzen Impulsreferaten und bietet im Anschluss die Möglichkeit für gegenseitigen Austausch und Diskussion. Inhaltlich werden beispielsweise folgende Themen behandelt: Umgang mit Krisensituationen, Innerfamiliäre Kommunikation, extramurale Unterstützungsangebote, ambulante Einrichtungen etc
Team
Unser Team besteht derzeit aus zwölf fachlich ausgebildeten PsychologInnen- und PsychotherapeutInnen aus unterschiedlichen Schulen, mit vielfältigem theoretischem und praktischem Wissen. Dies ermöglicht durch regelmäßige Evaluation, Supervision, Fallbesprechungen etc. eine qualitativ hochwertige Arbeit.
- MMag. Dr. Bitirol-Dittrich Isabell, Klinische- und Gesundheitspsychologin, Psychotherapeutin
- Mag. Fuchs Marita, MAS, Klinische- und Gesundheitspsychologin (Klin. Neuropsychologie), Psychotherapeutin, Sexualtherapeutin
- Mag. Hauser Esther, Klinische- und Gesundheitspsychologin
- Mag. Heinzle Cornelia, Klinische- und Gesundheitspsychologin, Psychotherapeutin
- Mag. Oksakowski Sandra, Klinische- und Gesundheitspsychologin, Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision
- Dr. Roux Pascale, Psychologin, Psychotherapeutin
- Mag. Seifert Manuela, Klinische- und Gesundheitspsychologin, Psychotherapeutin
- Mag. Stangl Rita, MSc, klinische Psychologin
- Drs. Waanders Robb, Klinischer- und Gesundheitspsychologe (Klinische Neuropsychologie)
- Sarah Hirschauer, MMSc, Klinische Psychologin
- Melanie Nagele, Psychologin und klinische Psychologin in Ausbildung
- Sara Türtscher, Psychologin und klinische Psychologin in Ausbildung
Leitung:
Mag. Sandra Oksakowski, Klinische- und Gesundheitspsychologin, Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision
Praktika
- Angebot
Wir vergeben Praktikumsplätze sowohl innerhalb der klinischen Psychologie, als auch der Psychotherapie.
- Voraussetzungen
Sollten Sie Interesse an einem Praktikum im Bereich Psychologie haben, müssen Sie sich mindestens im Masterstudium (Msc. Psychologie) befinden und eine Mindestpraktikumszeit von 4 Wochen absolvieren. Nach Einlangen Ihrer vollständigen Bewerbungsunterlagen wird ein Vorstellungsgespräch mit Ihnen vereinbart und ein Praktikumszeitraum festgelegt.
Ein Praktikum im Bereich Psychotherapie erfordert ebenso das Zusenden Ihrer vollständigen Unterlagen. Im Anschluss wird ein Vorgespräch geführt und bei Zusage die Details geplant. Voraussetzung für ein psychotherapeutisches Praktikum ist ein fortgeschrittenes Fachspezifikum, dh Sie müssen sich zum Zeitpunkt des Praktikumsbeginnes bereits in Ausbildung unter Supervision befinden.
Ein Praktikum im Rahmen des Propädeutikum bieten wir nicht an.
- Unterlagen
Sollten Sie Interesse an einem Praktikum an der Erwachsenenpsychiatrie haben, schicken Sie bitte Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen und Ihren Lebenslauf an sandra.oksakowski@lkhr.at.
Transkranielle Magnetstimulation
Transkranielle Magnetstimulation
Die transkranielle Magnetstimulation wird bei stationären Patienten mit depressiver Symptomatik eingesetzt. Mittels Magnetfeldern werden Neuronen im Gehirn stimuliert oder gehemmt, je nach gewünschtem Effekt. Die Behandlung wird über 4 Wochen täglich durchgeführt und dauert pro Sitzung ca. 30 Minuten. Sie ist sehr gut verträglich. Ggw. kann diese Leistung nur stationären Patienten angeboten werden.
Elektrokonvulsionstherapie (EKT)
Elektrokonvulsionstherapie (EKT)
Die Elektrokonvulsionstherapie gilt nach wie vor als die effektivste antidepressive Behandlungsmethode in der Psychiatrie. Sie wird vorwiegend bei schwerer depressiver Episode eingesetzt. Die Behandlung erfolgt 2x wöchentlich, in Zusammenarbeit mit einem Anästhesisten. Sie wird stationär oder tagesklinisch angeboten. Bei tagesklinischer Behandlung ist zu beachten, dass der Patient 24h nicht mit dem Auto fahren darf und nur in Begleitung eines Angehörigen nach Hause geschickt werden kann.
Ergotherapie
Ergotherapie
Ziel der ergotherapeutischen Behandlung ist die Förderung der individuellen Handlungsfähigkeit, die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und die selbständige Gestaltung des Lebensalltages.
Die Therapie findet in Form von Einzeltherapie und themenspezifischen Gruppenangeboten statt. Im Rahmen der Ergotherapie werden verschiedene Methoden, unterschiedliche Konzepte, Aktivitäten und Materialien eingesetzt. Die Stabilisierung durch ressourcenorientierte Betätigung und das Erleben der eigenen Handlungsfähigkeit steht im Vordergrund.
- Training alltagsrelevanter Handlungsabläufe (Kochen, Backen, Essen, Einkaufen, Alltagsorganisation, Kommunikation,...)
- Training sensomotorischer Fertigkeiten (Körperwahrnehmung, Belastbarkeit, Ausdauer,…)
- Förderung der Wahrnehmung (über den Weg der äußeren Wahrnehmung Vertrauen zur inneren Wahrnehmung finden)
- Training kognitiver Fähigkeiten (Konzentration, Gedächtnis, Orientierung, Handlungsplanung, Problemlösestrategien, Beweglich sein im Denken…)
- Training von Verhaltensorganisation (Aufmerksamkeit, Antrieb, Motivation,…)
- Förderung sozialer und emotionaler Fähigkeiten (Selbstvertrauen, Selbsteinschätzung, Interaktionsfähigkeit, Eigeninitiative,…)
- Förderung stützender Tages- und Freizeitgestaltung
Musiktherapie
Musiktherapie
- Aktive Musiktherapie
- Rezeptive Musiktherapie
Österreichischer Berufsverband für Musiktherapie: https://www.oebm.org/
Tanztherapie
Tanztherapie
- Achtsamkeitsgruppen
- Entspannungsgruppen
- Achtsamkeitsyogagruppen
Bewegung und Sport
Bewegung und Sport
Sport trägt zur körperlichen und psychischen Erholung bei. Es werden verschiedene sportspezifische Gruppen angeboten, wie Nordic Walking, Schwimmen, Fitness und verschiedene Ballsportarten. Zunehmend mehr in den Fokus rückt der antidepressive Effekt von Sport und Bewegung.
Klinische Sozialarbeit
Klinische Sozialarbeit in der Erwachsenenpsychiatrie
Klinische Sozialarbeit in der Erwachsenenpsychiatrie
„Soziale Arbeit fördert als praxisorientierte Profession und wissenschaftliche Disziplin gesellschaftliche Veränderungen, soziale Entwicklungen und den sozialen Zusammenhalt sowie die Stärkung der Autonomie und Selbstbestimmung von Menschen. Die Prinzipien sozialer Gerechtigkeit, die Menschenrechte, die gemeinsame Verantwortung und die Achtung der Vielfalt bilden die Grundlage der Sozialen Arbeit. Dabei stützt sie sich auf Theorien der Sozialen Arbeit, der Human- und Sozialwissenschaften und auf indigenes Wissen. Soziale Arbeit befähigt und ermutigt Menschen so, dass sie die Herausforderungen des Lebens bewältigen und das Wohlergehen verbessern, dabei bindet sie Strukturen ein.“ (IFSW, 2014)
Fachliche Ergänzung
Sozialarbeitende ergänzen durch ihre fachliche Kompetenz das interdisziplinäre Team und die psychiatrische Versorgung. Existentielle Notlagen, berufliche Fragestellungen, schwierige Wohnverhältnisse, familiäre und partnerschaftliche Konflikte, rechtliche Angelegenheiten, fehlende Tagesstruktur, Nachbetreuung und Sozialkontakte können sich besonders belastend auf Menschen auswirken, vor allem auf jene mit hoher Vulnerabilität. Das wiederum hat Einfluss auf das Entstehen psychischer Erkrankungen oder auf den Genesungsprozess.
Begleiten und unterstützen
Psychosoziale Problemlagen durch methodisches Handeln zu bearbeiten oder ihnen vorzubeugen, ist Aufgabe der Sozialen Arbeit. Dabei legen Sozialarbeitende ihr Augenmerk insbesondere auf den Alltag und die Lebenswelt der Patient:innen. Auf der Erwachsenenpsychiatrie unterstützen und begleiten sie Patient:innen sowie deren Angehörige während des stationären, teilstationären und ambulanten Aufenthalts in ihren umfassenden persönlichen, psychosozialen und sozioökonomischen Belangen. Sie helfen dabei, Krankheiten zu bewältigen, Lebensperspektiven und Entlastungsmöglichkeiten zu finden sowie den Austausch mit der Gesellschaft zu verbessern.
Fachliche fundierte Methoden
In einem persönlichen Gespräch wird die soziale Situation erhoben. Bei bestehenden Problemlagen werden gemeinsam mit den Patient:innen individuelle Unterstützungsmöglichkeiten besprochen. Ziel ist die Förderung von Selbständigkeit, die Teilnahme am gesellschaftlichen Alltag sowie die Wiedereingliederung in das soziale Umfeld. All das geschieht mit fachlich fundierten Methoden und Arbeitsweisen:
- Netzwerkarbeit mit externen Einrichtungen
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit
- Ressourcenerschließung und Existenzsicherung
- Handlungskompetenztraining
- Angehörigenarbeit
Team der Klinischen Sozialarbeit
Unser Team setzt sich aus fünf fachlich qualifizierten Sozialarbeiterinnen zusammen. Alle sind wir angehalten, uns laufend aus- und fortzubilden. Supervision, Intervision und Fallbesprechungen unterstützen in unserem professionellen Handeln und in einer wertschätzenden Grundhaltung.
Leitung
Monika Lutz, DSA
T +43 (0)5522 / 403-1141
Mitarbeiterinnen
Maria Luise Köck-File, DSA
Margarethe Wüstner, BA
Hang Thuy Dinh, BA
Paula Abel, MA
Praktika
Wir bieten für Student*innen von Fachhochschulen der Sozialen Arbeit Praktikumsplätze an. Im Falle von Kapazität werden Sie nach Einlangen Ihrer vollständigen Bewerbungsunterlagen mit Lebenslauf zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen.
Anfragen und Bewerbungen richten Sie bitte an: monika.lutz@lkhr.at
Andere
NADA
NADA ist eine Behandlungsmethode mittels hoher Akupunktur/-pressur, welche im Lincoln-Hospital in New York entwickelt wurde. Die NADA-Ohrakupunktur eignet sich für Menschen mit Abhängigkeitsproblemen, lindert die Entzugssymptome und wirkt entspannt.
Hilfsangebote für Kinder von psychisch erkrankten Eltern
Wenn Mama oder Papa krank sind… Hilfsangebote für Kinder von psychisch erkrankten Eltern
Wenn Eltern psychisch erkranken, dann spüren das vor allem auch die Kinder. Daher ist es wichtig, dass Begleitung und Unterstützungsangebote in solchen Situationen nicht ausschließlich der Behandlung der Erkrankung der Eltern gelten, sondern auch die Auswirkungen auf die Kinder im Fokus haben. Zu diesem Zweck hat das Land Vorarlberg gemeinsam mit Partnerinstitutionen das Projekt „Kolibris, kleine Held:innen“ gestartet. Ziel ist es, Kindern psychisch beeinträchtigter Eltern möglichst früh die notwendige Unterstützung bieten zu können und dafür die bestehenden Angebote zu vernetzen und zu koordinieren.
Eine mit Fachleuten aus Kinder- und Jugendhilfe, Psychiatrie und Pädiatrie besetzte Arbeitsgruppe hat sich intensiv mit dem Thema befasst. Ein Ergebnis ist ein Erklärvideo zur Sensibilisierung und Information der vorgelagerten Systeme in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Soziales. Darin wird auf das Angebot der Fallberatung und -begleitung hingewiesen, das flächendeckend in ganz Vorarlberg zur Verfügung steht: www.youtube.com/embed/bXdqYjGE_t0?showinfo=0
Jahresberichte
Liste der Jahresberichte der Landeskrankenhäuser
Unsere Jahresberichte geben einen Überblick über die Leistungen der Abteilung. Die Jahresberichte in chronologischer Reihenfolge finden Sie hier.