Die Strahlentherapie und Radio-Onkologie ist eine eigenständige klinische und wissenschaftliche Disziplin, welche zum Ziel hat, maligne (bösartige) Tumoren mit Hilfe ionisierender Strahlung alleine oder in Kombination mit anderen Modalitäten wie Operation, Chemotherapie oder Immuntherapie zu bekämpfen und zu erforschen. Auch nicht maligne (gutartige) Erkrankungen werden erfolgreich mit Strahlentherapie behandelt.

Es gibt mehrere Möglichkeiten die Bestrahlung durchzuführen (siehe auch "unsere Leistungen"):

1. Die Teletherapie ist eine externe Bestrahlung von außen durch die Haut. Mittels eines Linearbeschleunigers werden Elektronen oder Photonen erzeugt, welche hoch präzise auf die zu bestrahlende Region gerichtet werden. Eine externe Bestrahlung kann mittels eines Oberflächen-Röntgengeräts durchgeführt werden, dieses dient in erster Linie zur Behandlung gutartiger Erkrankungen, kommt aber auch bei oberflächlich gelegenen Tumoren zur Anwendung.
2. Bei der so genannten Brachytherapie (" brachy" bedeutet auf griechisch kurz) wird eine kleine radioaktive Quelle in den Körper eingebracht bzw. direkt an den Tumor herangeführt, um ihn aus möglichst kurzer Distanz zu bestrahlen. So können umliegende Organe optimal geschont werden.  
3. Bei der intraoperativen Radiotherapie kommen Elektronen während der Operation zum Einsatz und können so direkt im Tumorbett appliziert werden.

 Wir bieten Ihnen mit modernster Technik eine Hochpräzisions-Bestrahlung nach internationalen Leitlinien (RTOG, ESTRO, S3-Leitlinien ...). Dafür stehen drei gleiche Linearbeschleuniger der Fa. Elekta zu Verfügung. Selbstverständlich werden alle Therapieoptionen im Rahmen eines so genannten Tumorboards besprochen und vereinbart. Die Behandlung von Krebserkrankungen erfordert eine enge Zusammenarbeit mehrerer Ärzte aus unterschiedlichen Fachdisziplinen (Radiologie, Chirurgie, Nuklearmedizin, internistische Onkologie und vielen mehr), um die bestmögliche Therapie für jeden einzelnen Patienten festzulegen. Unsere Abteilung ist bei interdisziplinären Tumorboards in ganz Vorarlberg von Bregenz bis Bludenz regelmäßig vertreten.

Optimierte und standardisierte Behandlungsabläufe tragen dazu bei schnellstmöglich mit einer Therapie zu beginnen und keine Wartezeiten aufkommen zu lassen.

Die Anreise mit dem Taxi zu unserem eigens angelegten barrierefreien Eingang, das Tageslicht in allen Wartebereichen und die persönliche Betreuung sollen Ihnen Ihre Behandlung bei uns so angenehm wie möglich machen. Bei Fragen stehen Ihnen selbstverständlich jederzeit Ihre behandelnde Ärztin bzw. Arzt, gut ausgebildete Radiologietechnologinnen/-technologen, Dipl. Gesundheits-Krankenschwestern /Krankenpfleger und auch unser Sekretariat zur Verfügung.

Bei der sogenannten Brachytherapie ("brachy" bedeutet auf Griechisch kurz) wird eine kleine radioaktive Quelle in den Körper eingebracht bzw. direkt an den Tumor herangeführt, um ihn aus möglichst kurzer Distanz zu bestrahlen.
Beim Nachladeverfahren (Afterloading) wird die Strahlenquelle (Iriduim192) entweder direkt in bereits vorhandene Körperhöhlen (z.B. in die Speiseröhre, Vagina) oder über eine sogenannte Spickung mit speziellen Nadeln in den Tumor eingebracht. Die Quelle verharrt in exakt bestimmten Positionen um die hochenergetische Strahlung in einem begrenzten Gebiet abzugeben. Die Strahlenbelastung für umliegendes gesundes Gewebe ist deutlich reduziert, während auf den Tumor hohe Strahlendosen abgegeben werden können.
Diese Behandlung erfolgt v.a. bei gynäkologischen Tumoren (Gebärmutterhalskrebs, Gebärmutterkrebs), Tumoren des HNO Bereichs oder der Speiseröhre.

Eine weitere Einsatzmöglichkeit der Brachytherapie ist die so genannte Prostata-Spickung, hier werden kleine radioaktive Quellen (sog. Seeds aus Jod125) ultraschallgesteuert in die Prostata eingebracht. Die Seeds bleiben im Gewebe und geben ihre Strahlung langsam ab. Diese Art der Bestrahlung kann bei ausgewählten Prostatatumoren gleichwertig zu einer radikalen Operation sein. Harninkontinenz oder erektile Dysfunktion sind nach einer Strahlentherapie selten. Die Prostataspickung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Urologie im Haus.

Zertifiziertes Brustgesundheitszentrum „Brustzentrum Vorarlberg“ und Brustgesundheitszentrum Dornbirn
Die Diagnose "Brustkrebs" ist ein Einschnitt in das Leben der Betroffenen. Zumeist geht es im ersten Schritt darum einen Verdacht abzuklären. Bestätigt sich die Diagnose, wird gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten das weitere Vorgehen besprochen. Ein interdisziplinäres Expertenteam arbeitet im Rahmen des Brustgesundheitszentrums bei der Diagnostik, Therapie bis hin zur langfristigen Nachsorge eng zusammen. Alle Schritte einer Brustkrebs-Behandlung können am LKH Feldkirch abgedeckt werden.
 
Unsere Aufgabe ist es vor allem die so genannte „adjuvante Radiotherapie“ der Brust, das heißt eine Strahlentherapie nach vollständiger chirurgischer Tumorentfernung, um die Chancen auf vollständiger Heilung zu verbessern. Außerdem bieten wir auch eine intraoperativer Strahlentherapie an (siehe auch unter IORT).

Selbstverständlich werden auch in palliativen Situationen Metastasen- oder Schmerzbestrahlungen durchgeführt.
Im Rahmen der Brustkrebs-Nachsorge begleiten wir sie über viele Jahre.

Eine alte, aber weniger bekannte Indikation liegt bei gutartigen, abnutzungsbedingten degenerativen Gelenksveränderungen (Arthrosen) aller Art (Hüfte, Knie, Schultern, Hals, Lendenwirbelsäule, Finger, etc.). Auch Sehen- und Muskelansatzreizungen wie z.B. der klassische Tennis-Ellbogen  oder ein Fersenspornbeschwerden sprechen gut auf eine Strahlentherapie an. Diese Beschwerden können in vielen Fällen gut beeinflusst werden (60-80%) auch wenn andere, vorhergehende Therapien nicht angesprochen haben. Das Wirkungsprinzip beruht darauf, dass diese Abnutzungsbeschwerden einen chronischen Reizzustand hervorrufen. Durch eine ganz niedrig dosierte Strahlentherapie kann dieser Reizzustand und somit auch die Schmerzen anhaltend (auch über Jahre!) reduziert werden.

Informationen zu Dupuytren:
https://www.dupuytren-online.de

Am LKH Feldkirch, Strahlentherapie, steht mit einem fahrbaren Gerät eine international überprüfte Technologie zur Verfügung, die es in ausgewählten Fällen ermöglicht, während einer brusterhaltenden Operation die notwendige Nachbestrahlung teilweise oder zur Gänze durchzuführen.

Die notwendige externe Bestrahlung der Brustdrüse nach einer brusterhaltenden Operation kann nun mit dem neuen, während der Operation zum Einsatz kommenden „Intrabeam“ verkürzt bzw. zur Gänze darauf verzichtet werden. Bei der intraoperativen Bestrahlung ist der Strahlentherapeut vor Ort, die Operation selbst dauert eine knappe Stunde länger.

Auf Empfehlung internationaler Fachgesellschaften kann man diese Methode ohne Verschlechterung der Prognose in ausgewählten Fällen durchführen: Bei jüngeren Patientinnen kann die übliche Nachbestrahlung um ca. eine Woche verkürzt werden, bei älteren und gebrechlichen Personen gänzlich ausbleiben. Dies stellt eine wesentliche Verbesserung und Erleichterung für die betroffenen Patienten dar.

Bei der Protonen-Therapie handelt es sich um eine spezielle Art der Strahlentherapie zur Behandlung bösartiger Neubildungen. Bei manchen Tumoren und bei der Bestrahlung von Kindern hat die Protonen-Therapie Vorteile gegenüber der herkömmlichen Radiotherapie mittels Photonen oder Elektronen.
 
Unserer Abteilungsleiter Primar PD Dr. Alexander de Vries ist langjähriger Facharzt für Strahlentherapie und Radioonkologie und hat aufgrund seiner Weiterbildung in Protonenzentren (Boston, Loma Limda/USA) detaillierte Kenntnis über die Protonen-Therapie. Er kann Sie als Experte umfassend darüber beraten.

Die Radio-/medikamentöse Therapie ist eine Kombination aus Strahlentherapie (Photonen- oder Elektronen-Bestrahlung) und medikamentöse Therapie, die in der Behandlung bösartiger Tumore eingesetzt wird, um die Wirksamkeit der Therapie zu erhöhen und die Prognose zu verbessern.

Die medikamentöse Therapie bewirkt einerseits eine Radiosensibilisierung, der Tumor wird anfälliger für die Bestrahlung, andererseits hat sie aber auch eine Wirkung auf bösartigen Zellen und kann diese abtöten oder am Wachstum hindern. Eine bösartige Neubildung kann dadurch aufhören zu wachsen und sich möglicherweise vollständig oder teilweise zurückbilden.

Bei der simultanen Radio-/medikamentöse Therapie finden die beiden Behandlungen gleichzeitig statt. In den meisten Fällen wird die medikamentöse Therapie unmittelbar vor der nächsten Bestrahlung oder kontinuierlich (über 24 Stunden) an den Bestrahlungstagen verabreicht. Die Verabreichung der Chemotherapie kann sowohl ambulant als auch stationär durchgeführt werden. Bei der Gabe arbeiten wir einerseits  eng mit anderen Fachrichtungen zusammen, andererseits verfügen wir in unserer Abteilung über eine anerkannte Expertise für diese Therapieform.

In manchen Fällen werden auch Radio-/Immuntherapien durchgeführt, ähnlich wie bei der Radio-/Chemotherapie wird hier die Bestrahlung mit einer Antikörper-Therapie kombiniert.

Mögliche Indikationen sind Hirntumore, Tumore des Kopf-Hals-Bereich, der Speiseröhre, der Lunge, des Enddarms und Anus sowie der Harnblase.

Es war uns ein großes Anliegen, Patientinnen und Patienten neuste Bestrahlungstechniken in der Krebsbehandlung wohnortnah anbieten zu können. Seit 2014 verfügen wir über Bestrahlungsgeräte Elekta Synergy mit dem Multileafkollimator Elekta Agility mit 3D and 4D volumetric cone-beam imaging um Hochpräzisions-Bestrahlungen (Stereotaktische Radiotherapie) am Kopf und Körperstamm durchführen zu können.

Bei der stereotaktischen Strahlentherapie mittels Linearbeschleuniger werden Zielpunkte im Körper des Patienten mit einer Genauigkeit von wenigen Millimetern definiert und nach dreidimensionaler computergestützter Bestrahlungsplanung punktgenau aus mehreren Raumrichtungen bestrahlt. Im Zielvolumen treffen sich alle Strahlen und addieren sich nur hier zur Gesamtdosis. Dadurch besteht einerseits die Möglichkeit umliegendes Gewebe zu schonen, aber andererseits kann auch eine Dosiserhöhung mit erhöhter Wahrscheinlichkeit der Tumorzellvernichtung vorgenommen werden.

Durch eine exakte Lagerung des Patienten und eine bildgestützte Lagerungskontrolle (Cone-beam CT) wird die Zielsicherheit und Präzision gewährleistet. Ein weiterer Vorteil dieser Bestrahlungstechnik ist die Tatsache, dass die Therapien über wenige Sitzungen oder gar nur über eine Einmalbestrahlung erfolgen. Dies erhöht den Behandlungskomfort für die Patientinnen und Patienten. Ein kompetentes Team aus ÄrztInnen, MedizinphysikerInnen und RTs begleitet Sie hierbei durch die Therapie und stellt die Weiterbetreuung nach abgeschlossener Behandlung in Zusammenarbeit mit den zuweisenden Ärztinnen und Ärzten sicher.

Einsatzbereiche sind z.B. Hirntumore, Hirnmetastasen, Arterio-Venöse-Malformationen (AVM), frühe Stadien beim Lungenkrebs, Lungen- und Lebermetastasen und Wirbelsäulenbestrahlungen.

Spätestens seit dem Umbau und Aufrüstung unserer Linearbeschleuniger 2015 ist es uns möglich eine Hochpräzisionsbestrahlung auf höchstem technischen Niveau mittels Volumetric Modulated Arc Therapy (VMAT) durchzuführen.

Bei dieser Technik rotiert das Gerät während des Strahlens kontinuierlich um den Patienten, während sich gleichzeitig die Lamellen des Multi Leaf Collimator (MLC) bewegen. Während der Rotation wird zusätzlich die Strahlintensität variiert.
Hierdurch werden sensible Organe besonders geschont, die Tumorregion homogen mit Strahlen ausgelastet und die Bestrahlungszeit verkürzt.

• 3 Linearbeschleuniger (Elekta Synergy mit XVI, Portal Imaging und Agility) 
• 1 Computertomograph (Philips Brilliance BigBore)
• 1 Afterloadinggerät (HDR, Nucletron Micro Selectron)  
• 1 Orthovolt-Gerät zur Bestrahlung gutartiger Erkrankungen (Gulmay XStrahl 200)
• 1 Intraoperatives Röntgentherapiegerät (Zeiss Intrabeam)
• 1 C-Bogen Röntgengerät (Philips BV Endura)
• 1 Blutbestrahlungsgerät (MDS Nordion Gammacell 3000 Elan)
• 1 Ultraschallgerät (bk medical)

Planungssysteme

• 5 Bestrahlungsplanungsarbeitsstationen: Elekta Monaco (3D konformale Planung, VMAT, IMRT)
• 1 Bestrahlungsplanungssystem: Oncentra Masterplan (Brachytherapie)
• 1 Bestrahlungsplanungssystem: Varian VariSeed (Prostata Seedspickung)
• Konturierung und Planevaluation: Elekta MonacoSim
• Radioonkologie Klinikformationssystem: Elekta MOSAIQ

nsere Jahresberichte geben einen Überblick über die Leistungen der Abteilung. Die Jahresberichte in chronologischer Reihenfolge finden Sie hier.