Als Ursache für Engstellen und Verschlüsse der Becken-und Beingefäße steht das Rauchen an erster Stelle. Weitere Risikofaktoren sind Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes, Bewegungsmangel und in seltenen Fällen angeborene Stoffwechselstörungen.

Engstellen und Verschlüsse der Becken- und Beinschlagadern führen zunächst zur Einschränkung der Gehstrecke (Schaufensterkrankheit – Stadium II), dann zu Ruheschmerzen (Stadium III) und schließlich zum Gewebsuntergang und offenen Geschwüren (Stadium IV).

Je nach Stadium, Lokalisation und Ausdehnung stehen mehrere Behandlungsoptionen zur Verfügung. Möglich sind sogenannte Interventionen (Aufdehnung, Stent – Gefäßstütze); Operationen (Kalkausschälungen, Bypass) oder die Kombination aus beiden Verfahren (Hybrid-Eingriffe).

Aufdehnungen führen wir oft gemeinsam mit den Kollegen der Abteilung für Bildgebende und Interventionelle Radiologie (Prim. Univ.-Doz. Dr. M. Cejna) durch. Bei Bypassoperation versuchen wir – wenn möglich – körpereigene Venen zu verwenden.

Der Aufwand und die Komplexität unserer Behandlung bestimmt die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus. Als Faustregel gilt eine kurze Aufenthaltsdauer bei Interventionen und eine 10- bis 14-tägige bei Operationen. Bitte beachten Sie, dass gerade in der Gefäßmedizin die Erkrankungsbilder mannigfach sind und daher eine Vorabangabe der tatsächlichen Dauer des stationären Aufenthaltes schwierig ist.

Gleiches gilt für die Nachsorge. Hier wird – entsprechend dem Erkrankungsausmaß und dem Operationsaufwand – ein individuelles Nachsorgeschema festgelegt.

Für den dauerhaften Erfolg ihrer Behandlung sollten Sie unbedingt das Rauchen einstellen und mit ihrer Hausärztin oder Hausarzt bzw. Internistin oder Internisten Blutdruck, Blutzucker, Blutfette u.v.m. einstellen. Wir führen im Jahr ca. 150-200 Eingriffe in diesem Bereich durch.

In Österreich erleiden pro Jahr mehr als 20.000 Menschen einen Schlaganfall. In 25% sind Ablagerungen in den Halsschlagadern dafür verantwortlich, die über den Blutstrom ins Gehirn gelangen. Auch hier stellen das Rauchen, Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes, Bewegungsmangel und in seltenen Fällen angeborene Stoffwechselstörungen bzw. Gefäßentzündungen Risikofaktoren dar.

Ein Schlaganfall ist ein potentiell lebensbedrohliches Ereignis, das zu einer Halbseitenlähmung, Sprachstörung oder Blindheit führen kann. In vielen Fällen zeigen sich schon vor einem Schlaganfall Symptome. Diese neurologischen Ausfälle kommen für einige Sekunden und verschwinden dann wieder. Solche Symptome sind ein Alarmzeichen, dass möglicherweise ein Schlaganfall mit bleibenden Schäden droht!

Bei Auftreten dieser Vorboten (Lähmungen, Gefühls-, Sprach-, und/oder Sehstörungen …) ist dringend eine fachärztliche neurologische Untersuchung angezeigt.

Eine einfache Ultraschalluntersuchung kann Aufschluss geben, ob eine Engstelle der Halsschlagader vorliegt. Diese Untersuchung wird von vielen niedergelassen Internistinnen und Internisten angeboten. Sollte diese(r) eine Engstelle feststellen, besteht nicht immer akuter Handlungsbedarf, denn entsprechend den modernen Leitlinien werden in der Regel nur symptomatische Carotisstenosen operiert, das heißt, wenn in der Vergangenheit bei ihnen eines (oder mehrere) der oben genannten Symptome aufgetreten ist. Asymptomatische Carotisstenosen werden regelmäßig kontrolliert. Es muss bei jeder Patientin und jedem Patienten die Behandlungsstrategie individuell festgelegt werden, je nach Ausmaß der Engstelle, Größenzunahme und Zusammensetzung der Ablagerungen.

Bei der Behandlung von symptomatischen Carotisstenosen arbeiten wir eng mit dem Institut für Akut-Neurologie zusammen (IANS – Prim. Dr. P. Werner), welches auch als kompetenter Ansprechpartner in Sachen Schlaganfall und Carotisstenose im Land Vorarlberg gilt.

Wir bieten alle gängigen Operationsmethoden an, favorisieren jedoch die EEA (Eversionsendarteriektomie). Nur in gewissen Fällen raten wir zu einer Dehnung mit Gefäßstütze (PTA mit Stent). Eine erfolgreiche Operation senkt das Schlaganfallrisiko des Patienten deutlich. Bei ca. 70-100 Operationen in diesem Bereich pro Jahr liegt unsere Komplikationsrate bei 1,8 %. Dies ist im internationalen Vergleich ein sehr gutes Ergebnis. Aufenthaltsdauer ca. 5 bis 7 Tage.

Als Nachsorge genügt eine jährliche Ultraschalluntersuchung bei ihrer Internistin oder ihrem Internisten. Gleichzeitig sollten alle Patientinnen und Patienten mit Gefäßerkrankungen regelmäßig bei ihrer Hausärztin oder Hausarzt Blutdruck, Blutzucker, Blutfette... kontrollieren lassen.

Die Hauptschlagader des Körpers kann von vielen Krankheiten befallen werden, am häufigsten sind die Ausweitungen (Aneurysmen) und die Verschlussprozesse (Arteriosklerose).

Für beide Erkrankungen bieten wir in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung für Bildgebende und Interventionelle Radiologie (Prim. Univ.-Doz. Dr. M. Cejna) sämtliche modernen Behandlungsverfahren an: offene Operationen, Stents und die Kombination aus beiden Verfahren (Hybrid-Eingriffe).

Aortenaneurysmen sind oft Zufallsbefunde im Rahmen von anderen Untersuchungen. Besonders betroffen sind rauchende Männer mit Bluthochdruck um die 65 Jahre. Daher zahlt sich gerade in dieser Bevölkerungsgruppe eine Vorsorgeuntersuchung aus. Eine einfache Ultraschalluntersuchung kann hier Aufschluss geben, ob ein Aortenaneurysma vorliegt. Diese Untersuchung wird von vielen niedergelassen Internistinnen und Internisten angeboten. Ab einem Querdurchmesser über 5 cm bei Frauen und über 5,5 cm bei Männern ergibt sich eine Behandlungsnotwendigkeit.

Erkrankungen der Hauptschlagader sind in der Regel komplexe Krankheitsbilder. Daher werden solche Patientinnen und Patienten gemeinsam mit den Kollegen der Angiologie (Internistische Gefäßmedizin), Radiologie (Röntgen) und Anästhesie (Narkose) besprochen und es wird für jede Patientin und jeden Patienten ein individuelles Behandlungskonzept erstellt.

Wir führen im Jahr ca. 80 bis 100 Operation in diesem Bereich durch. Unmittelbar nach einer solchen aufwendigen Operation werden Sie 1 bis 2 Tage auf der Intensivstation überwacht. Im weiteren Verlauf sollten Sie sich einmal im Jahr zu einer Ultraschalluntersuchung bei ihrer Internistin oder ihrem Internisten einfinden. Hier ist es wiederum wichtig, Blutdruck, Blutzucker, Blutfette usw. regelmäßig bestimmen und ggf. behandeln zu lassen.

Krampfadern (aus dem Althochdeutschen: Krumme Ader) sind Venen, deren Venenklappen (Ventile) nicht mehr funktionieren. Dadurch kommt es zu einer Erweiterung und in weiterer Folge zu einem Rückstau im Venensystem. Zu den typischen Symptomen des Krampfadernleidens zählen: Schwellneigung, schwere Beine am Abend und nächtliche Krämpfe, Fußbrennen. Unbehandelt folgen im weiteren Krankheitsverlauf typische Hautveränderungen beginnend im Bereich der Knöchel. Im Endstadium kommt es zum offenen Fuß (Ulcus cruris venosum).

Vor einer Krampfadern-Operation ist eine Ultraschalluntersuchung notwendig, die das Ausmaß ihrer Erkrankung bestimmt. Diese Untersuchung wird von vielen niedergelassen Internistinnen und Internisten angeboten.

Mit dem Ergebnis dieser Untersuchung vereinbaren Sie bitte einen Termin zu einem Vorabgespräch in unserer Ambulanz oder der Privat-Ordination von Prim. Univ.-Doz. Dr. W. Hofmann, um die Form der Therapie festzulegen und einen Operationstermin zu vereinbaren.

Bitte beachten Sie, dass aufgrund des steigenden Patientenaufkommens die Wartezeit auf eine Krampfadern-Operation bis zu 12 Monate betragen kann.

Die Therapiemöglichkeiten bei Krampfadernleiden sind heute mannigfach. Neben den klassischen Verfahren (Crossektomie, Stripping, Seitenastexhairese) stehen auch noch andere (schonendere) Behandlungsmethoden zur Verfügung (Laser, Verödung). Allerdings sind nicht alle Patientinnen und Patienten für alle Verfahren geeignet, es muss daher für jede/jeden ein individuelles Therapiekonzept erstellt werden, um ein medizinisch und kosmetisch optimales Ergebnis zu erzielen. Durch dieses Vorgehen reduzieren wir auch langfristig die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Krampfadern-Bildung (Rezidiv).

Varizenoperationen benötigen eine stationäre Aufenthaltsdauer von 1 bis 3 Tagen. Postoperativ muss ein Kompressionsstrumpf für 6 Wochen getragen werden. Die Arbeitsunfähigkeit beträgt in der Regel 14 Tage. Wir führen im Jahr ca. 250 Operationen in diesem Bereich durch.

Moderne gefäßchirurgische Operationen sind nur mit modernen Narkoseverfahren möglich. Wir danken daher herzlichst allen Kolleginnen und Kollegen der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin (Prim. Univ.-Doz. Dr. Reinhard Germann). Ebenso sind alle im OP tätigen Schwestern und Pfleger unerlässlich für einen guten Operationserfolg, auch diesen gilt unser besonderer Dank.

Gefäßmedizin ist ein komplexes Gebiet. Nur durch die Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen ist eine optimale Behandlung unserer Patienten möglich. Diese Zusammenarbeit wird im LKH Feldkirch jeden Tag gelebt. Wir danken daher den Kolleginnen und Kollegen der Angiologie, Radiologie und Neurologie für die jahrelange, erfolgreiche Zusammenarbeit!

Unsere Jahresberichte geben einen Überblick über die Leistungen der Abteilung. Die Jahresberichte in chronologischer Reihenfolge finden Sie hier.