Unsere Apotheke ist die einzige Krankenhausapotheke im Verbund der Vorarlberger Landeskrankenhäuser. Wir sind somit die zentrale Versorgungs- und Anlaufstelle in allen Fragen im Zusammenhang mit Arzneimitteln.

Alle Landeskrankenhäuser sind in einer Einkaufsgemeinschaft zusammengefasst. Die Festlegung der wirtschafltichen Rahmenbedingungen beim Medikamenteneinkauf erfolgt durch unsere Apotheke.

Direkt vom Standort Feldkirch aus werden derzeit die Stationen des LKH Feldkirch, Maria Rast (bei Schruns), Interne E (im LKH Rankweil) sowie das Suchtkrankenhaus Maria Ebene und die Therapiestationen Carina und Lukasfeld mit Medikamenten versorgt.

Wir betreuen als Konsiliarapotheke die Landeskrankenhäuser in Bregenz, Hohenems, Rankweil und Bludenz in allen pharmazeutischen Fragen. Die Arzneimittellogistik wird in diesen Häusern aber über eigene Medikamentendepots abgewickelt.

Die zunehmende Vielfalt der medikamentösen Therapie ist nur mit der Unterstützung durch den Krankenhausapotheker beherrschbar. Unser Ziel ist es, durch den Einsatz von klinisch tätigen Apothekern die kontinuierliche Beratung der Ärzte und der Pflege für einen optimalen Arzneimitteleinsatz im Sinne der Arzneimitteltherapiesicherheit zu gewährleisten.

Arzneimittel, welche von der pharmazeutischen Industrie nicht hergestellt werden, müssen in der Apotheke produziert werden. Für Sterilherstellungen steht ein mit Laminar-Air-Flow-Werkbank ausgestattetes Labor zur Verfügung. Für die Verarbeitung von toxischen Stoffen ist eine Werkbank, welche kontaminierte Luft absaugt und gefiltert in den Raum zurückgibt, vorhanden.

Für die Zubereitung von patientenindividuellen Zytostatikazubereitungen steht ein eigens ausgestatteter Reinraum zur Verfügung. Damit wird optimaler Produkt-, Anwender- und Patientenschutz gewährleistet.

Die Frage, ob eine Rezeptur von uns hergestellt wird oder ob nach einer Alternative gesucht wird, erfolgt dabei nach folgenden rationalen, pharmazeutischen Kriterien:

• Ist ein Alternativpräparat über die pharmazeutische Industrie oder andere Krankenhausapotheken erhältlich?
• Liegt eine standardisierte Herstellungsvorschrift vor?
• Entspricht der Einsatz der verwendeten Inhaltsstoffe dem Stand des medizinisch-pharmazeutischen Wissens?
• Ist die Produktion ökonomisch durchführbar?
• Kann das Präparat mit den räumlichen und technischen Voraussetzungen unserer Apotheke produziert werden?

Chargenproduktion

Häufig verwendete Zubereitungen und Abfüllungen werden in unserer Apotheke chargenmäßig auf Vorrat produziert. Insgesamt werden momentan ca. 75 verschiedene Zubereitungen nach standardisierten Herstellungsverfahren produziert. Die Palette reicht dabei von Augentropfen, über dermatologische Präparate (Salben, Lösungen) bis hin zu wenigen kleinvolumigen Injektionslösungen.

Bei weiteren ca. 35 Zubereitungen handelt es sich um reine Um- bzw. Abfüllungen (z.B. Magnesiumsulfat, Jodtinktur, DMSO,....). Insgesamt werden so momentan ca. 25.000 Einheiten (davon 5.000 Zytostatikazubereitungen) jährlich produziert.

Einige chargenmäßige Herstellungen als Beispiel:

• Calciumglycerophosphatkapseln 0,33mmol
• Dormicum orale Lösung

Einzelanfertigung

Pro Jahr werden ungefähr 400 Einzelanfertigungen (also Präparate, welche auf ärztliche Anordnung für einzelne Patienten benötigt werden) in unserer Apotheke hergestellt.

Dabei handelt es sich z.B. um individuelle Salbenrezepturen, Kapselherstellungen für die Pädiatrie (niedrige Wirkstoffdosierungen), Augentropfen u.a.

Unsere Apotheke verfügt über folgende analytische Möglichkeiten:

IR-Spektroskopie, Schmelzpunkt, Brechungsindex, Dichte, nasschemische Nachweismethoden, Dünnschichtchromatographie, Titrationen, Osmolalität

Für komplexere analytische Aufgaben (HPLC, UV-Vis, GC) greift uns das Labor der österreichischen Apothekerkammer (Leitung: Dr. Punzengruber) unter die Arme. Dieses Labor besitzt nach § 63 des Arzneimittelgesetzes eine Betriebsbewilligung zur Kontrolle von Arzneimitteln.

Unsere Jahresberichte geben einen Überblick über die Leistungen der Abteilung. Die Jahresberichte in chronologischer Reihenfolge finden Sie hier.