Anästhesie
Im Anästhesiebereich werden jährlich ca. 15.000 Patient:innen im Rahmen von Narkosen für operative Eingriffe oder diagnostische Prozeduren betreut. Zum Einsatz kommen alle modernen Verfahren der Vollnarkose und/oder Teilnarkose. Alle Patient:innen werden von einem Narkoseteam, bestehend aus einem/einer Ärzt:in und einer Pflegeperson, beide mit Spezialausbildung in diesem Bereich, betreut.
Schmerzfreiheit, adäquate Schlaftiefe, die Aufrechterhaltung einer stabilen Kreislaufsituation und Blutgerinnung sehen wird als selbstverständliche Kernaufgaben einer guten Narkoseführung. Besondere Kompetenzen der Abteilung bestehen im Bereich der ultraschallgezielten Regionalanästhesie, der Kinderanästhesie sowie der Behebung und Vorbeugung von Gerinnungsstörungen.
Zu folgenden Themen sind Arbeitsgruppen eingerichtet:
- Atemwegsmanagement (Leitung: C. Walleczek - Mitarbeitende: F. Cumme, N. Fürbeth)
- Regionalanästhesie (Leitung: G. Gorsewski - Mitarbeitende: F. Cumme, S. Hänsler, G. Marktl, E. Reithmeier)
- Kinderanästhesie (Leitung: E. Reithmeier - Mitarbeitende: J. Mangel, G. Gorsewski, T. Wertaschnigg)
- Gerinnungsmanagement (Leitung: G. Pfanner - Mitarbeitende: B. Amann, T. Feurstein, G. Summer, J. Vasold)
- Patient Blood Management (Leitung: F. Cumme - Mitarbeitende: G. Pfanner)
- Ultraschall in Anästhesie und Intensivmedizin (Leitung: G. Gorsewski - Mitarbeitende: E. Reithmeier)
- Simulation: (Leitung: H. Lienhart - Mitarbeitende: V. Büchner, T. Feurstein, J. Mangel, C. Walleczek)
- Beatmung: (Leitung: K. Ladstätter - Mitarbeitende: C. Peter)
- Hämodynamik und Cardiac Assist (Leitung: H. Rinösl - Mitarbeitende: M. Bendl, R. Germann, L. Marth)
Die unmittelbare postoperative Nachbetreuung der Patient:innen erfolgt im Aufwachraumbereich mit 16 Betten bzw. auf der Intensivstation und der Intermediate Care Station.
Intensivmedizin
Schwerpunktstation
Als Schwerpunktstation für das Land Vorarlberg verfügt unsere Intensivstation über 14 Betten der höchsten Kategorie 3 (nach ÖSG) sowie vier Betten der Kategorie 2.
Pro Jahr behandeln wir ca. 1.000 Patient:innen mit akut bedrohlichen Erkrankungen und Verletzungen sowie nach großen operativen Eingriffen. Wir versorgen Patient:innen aus sämtlichen Fachrichtungen wie zum Beispiel Neurologie, Neurochirurgie, Interventionelle Kardiologie, Gefäßchirurgie, Allgemein- und Thoraxchirurgie, Traumatologie, Interventionelle Radiologie und HNO. Kinder und Jugendliche werden ab einem Alter von elf Jahren speziell nach Unfällen und bei Neurochirurgischen Erkrankungen auf unserer Station aufgenommen. Seit 2018 ist die Abteilung für Innere Medizin 1 (Kardiologie und Angiologie) in die ärztliche Betreuung dieser Patient:innengruppen mit einbezogen.
Für unsere Patient:innen bieten wir als einzige Intensivstation in Vorarlberg folgende Behandlungsmöglichkeiten:
- EEG
- Neurochirurgische Überwachungsmöglichkeiten wie Hirndruckmonitoring
- mechanische Kreislaufunterstützung (ECMO, Impella)
- Plasmapherese
Zusätzlich stehen vier Überwachungsbetten (IMCU, Kategorie 0) für ca. 450 postoperative Patient:innen zur Verfügung.
Einen besonderen Ausbildungsschwerpunkt setzt die Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin in der Anwendung von Ultraschalldiagnostik in der täglichen Patient:innenbehandlung. Es werden auch Kurse zu den Themen Herz- und Lungensonographie sowie Abdomensonographie und Sonographie in der Regionalanästhesie angeboten.
Schmerztherapie
Schmerztherapie
Von unserer Abteilung wird ein Akutschmerzdienst angeboten, der eine qualitativ hochwertige Betreuung von Patient:innen mit starken perioperativen Schmerzen rund um die Uhr ermöglicht. Im Tagesbetrieb kümmern sich sieben Tage die Woche vorrangig speziell geschulte Fachpflegekräfte (Algesiologische Fachassistenz) um die Patient:innen. Dies erfolgt in enger Absprache mit einem speziell verantwortlichen ärztlichen Schmerzdienst.
Nachts ist die/der diensthabende Anästhesist:in primäre:r Ansprechpartner:in für die Stationen. In der Regel wird das passende Schmerzverfahren bereits präoperativ gemeinsam mit dem Patient:innen ausgewählt. Hierbei werden die Operation und z. B. spezielle Vorerkrankungen des/der Patient:in berücksichtigt und dann im Gespräch mit dem/ Patient:in das beste Verfahren festgelegt. Im Jahr werden ca. 1.200 Patient:innen mit besonders schmerzhaften Eingriffen in unser Akutschmerzprogramm aufgenommen, dabei kommen meist patientengesteuerte Pumpen für periphere Nervenkatheter, intravenöse Opioide oder Periduralkatheter (PDK) zum Einsatz. Unabhängig vom gewählten Verfahren ist es uns ein besonderes Anliegen, den Schmerz vor dem Hintergrund der gesamten Persönlichkeit des/der Patient:in wahrzunehmen und zu behandeln.
Notfallmedizin
Notfallversorgung aller Patient:innen
Die Abteilung erfüllt eine zentrale Rolle im Rahmen der Notfallversorgung aller Patient:innen am Landeskrankenhaus Feldkirch sowie der notärztlichen Betreuung der Bevölkerung im Bezirk Feldkirch.
Notarztdienst Feldkirch
In Kooperation mit der Abteilung für Innere Medizin I versorgen die Mitarbeiter unserer Abteilung jährlich ca. 1.500 Patient:innen im Bezirk Feldkirch und dem Fürstentum Liechtenstein. Das Notarzteinsatzfahrzeug und ein Notfallsanitäter werden von der Rettungsabteilung Feldkirch gestellt. Die Notärzt:innen stammen zu gleichen Anteilen aus den Abteilungen Anästhesie/Intensivmedizin und Innere Medizin, das diplomierte Pflegepersonal ausschließlich aus unserer Abteilung.
Schockraumversorgung
Unter anästhesiologischer Leitung werden jährlich ca. 400 schwer verletzte oder schwer erkrankte Patient:innen, die in das LKH Feldkirch kommen, im Schockraum erstversorgt. Die Aufgabe der Anästhesist:innen/Intensivmediziner:innen ist es, die Vitalfunktionen der Patient:innen aufrechtzuerhalten bzw. wiederherzustellen. Es können lebensrettende Soforteingriffe wie etwa das Entlasten eines Spannungspneumothorax durch eine Thoraxdrainage durchgeführt werden. Nach der Erstversorgung wird der/die Patient:in in der Regel auf der Intensivstation oder direkt im Operationssaal weiterbetreut.
Medizinischer Notfall am LKH Feldkirch
Vital bedrohte Patient:innen, die sich bereits im Landeskrankenhaus befinden, werden von einem Notfallteam unserer Abteilung, bestehend aus einem/einer Fachärzt:in und einer Diplompflegeperson, versorgt. Rund um die Uhr können innerhalb von höchstens zwei Minuten Patient:innen an jedem Ort im Krankenhaus behandelt oder gegebenenfalls wiederbelebt werden.
Simulationszentrum (SANIF)
Die monatlichen Notfalltrainings im Simulationszentrum am LKH Feldkirch sind für alle Mitarbeitenden der Anästhesie und Intensivstation verpflichtend. Außerdem werden drei Mal pro Jahr Workshops für KPJ-Studierende und ärztliche Mitarbeitende im Basisjahr durchgeführt und das Personal der Herzüberwachung und des Herzkatheterlabors vor Ort geschult.
Trainiert wird vor allem das Zwischenfallsmanagement im Operationssaal, im Aufwach- und Schockraum, auf der Intensivstation und in den Funktionsbereichen. Der Lernfokus richtet sich dabei auf die sogenannten nicht-technischen Fähigkeiten wie Situationsbewusstsein, Entscheidungsfindung, Aufgabenmanagement und Kommunikation im Team. Alle Trainings werden aufgezeichnet und mittels videogestützter Fallanalyse nachbesprochen - selbstverständlich unter Einhaltung der Datenschutzvorgaben. Durch das regelmäßige Training wird eine bessere Versorgungsqualität der Patient:innen gewährleistet und der Teamgeist gefördert.
Das Simulationszentrum verfügt über drei Trainingsräume sowie einem Steuerungsraum, eine Audio-Video-Anlage mit drei Kameras, einen Beamer. drei Erwachsenensimulatoren und einen Kindersimulator, ein Narkosegerät, verschiedene Defibrillatoren, Material für Notfallmaßnahmen wie Bronchoskopie, Thoraxdrainage, Koniotomie („Luftröhrenschnitt“) oder die Punktion von Venen und Knochen.
Das Simulationszentrum am LKH Feldkirch (SANIF) besteht seit 2004. Die Räumlichkeiten und Infrastruktur werden auch vom Simulatonsteam der Abteilung für Kinderheilkunde (SimPÄD) genutzt.
Ansprechpartner
OA Dr. Hannes Lienhart, M.Sc.DM, T +43 5522 303 9145
Video Simulationszentrum 2024
Jahresberichte
Liste der Jahresberichte der Landeskrankenhäuser
Unsere Jahresberichte geben einen Überblick über die Leistungen der Abteilung. Die Jahresberichte in chronologischer Reihenfolge finden Sie hier.