Schwangere Frauen, die aus unterschiedlichen Gründen ihr Kind nicht behalten möchten oder können, haben die Möglichkeit, ihr Baby anonym auf die Welt zu bringen. Ziel ist es, heimliche und unbetreute Geburten oder Kindesweglegungen zu verhindern. Das Kind wird nach der Geburt durch das Jugendamt betreut und in der Regel an Adoptiveltern übermittelt. 

Frauen, die das Angebot der anonymen Geburt nicht in Anspruch nehmen möchten oder können, haben die Möglichkeit, ihr Kind in einer sogenannten Babyklappe abzugeben.

Informationen für das Kind
Aus vielen Gesprächen mit erwachsenen Adoptivkindern weiß man, wie wichtig für sie  Informationen über die Herkunftsfamilie sind. Deshalb versucht die Kinder- und Jugendhilfe sowohl bei einer anonymen Geburt wie auch bei der Babyklappe Informationen über Mutter, Vater, Geschwister, Großeltern und vielleicht auch eine greifbare Erinnerung zu erhalten. Solche Informationen werden in einem verschlossenen Umschlag bei der Kinder- und Jugendhilfe aufbewahrt. Wenn das Kind es will und reif dafür ist, bekommt es den Umschlag mit Einverständnis der Erziehungsberechtigten ab dem sechsten Lebensjahr, ab 14 Jahren auch ohne deren Einverständnis.

Weitere Infos: www.anonymegeburt.at

Es gibt auch in einer scheinbar ausweglosen Situation Lösungen. Wir möchten Sie dazu ermutigen, das Angebot für ein Gespräch in Anspruch zu nehmen, vertraulich, kostenlos, auch telefonisch oder per E-Mail. Sie können anonym bleiben, Ihre persönliche Entscheidung wird respektiert. Schwangeren Frauen, die ihr Kind aus unterschiedlichen Gründen nicht behalten möchten oder können, steht seit 2008  neben der Anonymen Geburt auch die Babyklappe zur Verfügung. 

Babyklappe - 250 Meter vom LKH Bregenz entfernt
Die Babyklappe ist im Wohnheim neben der Pflegeschule beim LKH Bregenz eingerichtet.
Adresse: Kolumbanstraße 10, 6900 Bregenz.

Dieses Konzept wurde durch das Land Vorarlberg, die Kinder- und Jugendhilfe, die Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft, die Geburtenstationen der Krankenhäuser und diversen Beratungsstellen ausgearbeitet.

Wie funktioniert die Babyklappe?
Sobald das Baby in der Klappe liegt, wird mittels Sensoren nach kurzer Zeit ein Alarm ausgelöst. In der Babyklappe befindet sich eine Videokamera, die so eingestellt ist, dass die Anonymität der Mutter gewahrt bleibt. Ein:e Kinderfachärzt:in und eine Pflegefachkraft der Neonatalogie holen das Kind im Transportinkubator ab, untersuchen es und nehmen es im LKH Bregenz auf. Anschließend wird die Bezirkshauptmannschaft Bregenz/Abteilung Kinder- und Jugendhilfe benachrichtigt.  

Die Aufnahme und der Aufenthalt des Kindes werden im LKH aufgezeichnet. Meldet sich die Mutter im Krankenhaus, erhält sie seitens des Krankenhauses lediglich Auskunft über den Gesundheitszustand des Kindes. Die weitere Vorgangsweise stimmt das LKH Bregenz mit der Jugendwohlfahrt ab.
Das Kind bleibt solange im Krankenhaus wie es aus medizinischer Sicht notwendig ist. Dann wird es von der Kinder- und Jugendhilfe zu den künftigen Adoptiveltern gebracht, die das Kind bis zum Abschluss der Adoption als Pflegeeltern aufnehmen. Stehen die Adoptiveltern bei der Entlassung aus dem Krankenhaus noch nicht fest, wird das Kind zunächst an einem Krisenpflegeplatz betreut. Bis zur gerichtlichen Genehmigung des Adoptionsvertrages ist die Kinder- und Jugendhilfe (BH Bregenz, Abt. Kinder- und Jugendhilfe) per Gesetz mit der Obsorge für das Kind betraut. Sie hat alle notwendigen Maßnahmen zur Sicherung des Kindeswohls zu veranlassen.

Zum Schutz des Kindes und der Mutter darf über die Abgabe eines Kindes in die Babyklappe oder eine anonyme Geburt keine Mitteilung an die Medien erfolgen.

Sechs Monate Entscheidungszeit für die Mutter
Wenn die Mutter innerhalb von sechs Monaten nach der Abgabe des Kindes bzw. nach der anonymen Geburt die Anonymität aufhebt, kann sie die elterliche Verantwortung wiedererlangen. Dazu muss sie sich an die Kinder- und Jugendhilfe wenden. 
Wenn nach Ablauf ein Adoptionsvertrag bewilligt und rechtskräftig wird, kann er durch die Mutter (Eltern) nicht rückgängig gemacht werden. Die Mutter kann allerdings auch später jederzeit ihre Anonymität aufgeben und dem Kind so zu Informationen über seine Herkunft verhelfen.

Informationen für das Kind
Aus vielen Gesprächen mit erwachsenen Adoptivkindern weiß man, wie wichtig für sie  Informationen über die Herkunftsfamilie sind. Deshalb versucht die Kinder- und Jugendhilfe sowohl bei einer anonymen Geburt wie auch bei der Babyklappe Informationen über Mutter, Vater, Geschwister, Großeltern und vielleicht auch eine greifbare Erinnerung zu erhalten. Solche Informationen werden in einem verschlossenen Umschlag bei der Kinder- und Jugendhilfe aufbewahrt. Wenn das Kind es will und reif dafür ist, bekommt es den Umschlag mit Einverständnis der Erziehungsberechtigten ab dem sechsten Lebensjahr, ab 14 Jahren auch ohne deren Einverständnis.

Unterstützung für die Mutter
In der Babyklappe befindet sich ein Brief an die Mutter mit hilfreichen Adresse für verschiedene Anliegen. Wenn sie Informationen über ihr Kind erhalten möchte, nachträglich Informationen für das Kind hinterlegen möchte, medizinische Hilfe oder Beratung braucht.  Hier eine Auswahl: 

Kinder- und Jugendhilfe BH Bregenz
T +43 5574 4951-52531
 

Institut für Sozialdienste
T +43 5 1755-530
 

Beratungsstellen des Ehe- und Familienzentrums
T +43 5522 74139
 

schwanger.li, Beratung und Hilfe
T +43 810 003344
E info@schwanger.li
 

Wohngemeinschaft für Mutter und Kind
T +43 5522 200-1800
 

Telefonseelsorge (rund um die Uhr)
T 142
E www.142online.at

Sprechstunde für Schwangerschaftsabbrüche im Rahmen der Fristenregelung 

Bitte vereinbaren Sie telefonisch einen Termin:
T +43 5574 401-7900
Dienstag und Donnerstag: 13:00 – 15:00 Uhr

Gerne können Sie uns auch per Mail kontaktieren: frauenheilkunde@lkhb.at 
Bitte geben Sie unbedingt Ihren Namen und Ihre Telefonnummer für einen Rückruf an.