Ergotherapie
Die Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt sind oder Einschränkungen erwarten. Ziel ist es, die Menschen bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken.
Diese jeweils individuellen Aktivitäten, Umweltanpassungen und Beratungen dienen dazu, den Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung ihrer Lebensqualität zu ermöglichen.
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Das Studium der Ergotherapie wird in einem dreijährigen Bachelorstudiengang an der FH angeboten. Durch vielfältige Fort- und Weiterbildungen wird die Kompetenz der Ergotherapeut:innen in den unterschiedlichen Fachbereichen ständig vertieft.
Handlungsfähigkeit im Vordergrund
Die Ergotherapie stellt die Handlungsfähigkeit des Menschen in den Vordergrund. Die Therapie unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters um ihre alltäglichen Handlungen zu bewältigen, die aufgrund von körperlichen, emotionalen und kognitiven Einschränkungen schwierig geworden sind.
In den Landeskrankenhäusern Feldkirch und Rankweil ist die Ergotherapie in der Handchirurgie, auf der Intensiv- und Stroke Unit sowie in den verschiedenen neurologischen und psychiatrischen Abteilungen vertreten.
Vielfältiges Arbeitsfeld
Das Landeskrankenhaus Feldkirch bietet ergotherapeutische Versorgung für Patient:innen aus der plastischen, orthopädischen und traumatologischen Chirurgie. Es werden hier Menschen mit Krankheitsbildern und Verletzungen wie z.B. Finger- und Handverletzungen, CRPS, Arthrosen, periphere neurologische Verletzungen etc. behandelt.
Die Methoden umfassen funktionelle Aktivitäten, Schienenversorgung, manuelle Therapie, Narbenbehandlungen und vieles mehr.
Darüber hinaus bietet das LKH Feldkirch auf der Intensiv- und Stroke Unit Patient:innen nach Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, Polytrauma, Herzinfarkt etc. in der Frühphase eine ergotherapeutische Behandlung an, um deren Ressourcen bestmöglich auszuschöpfen.
Breites Behandlungsangebot
Einige Patient:innen erhalten eine Weiterbehandlung im Landeskrankenhaus Rankweil auf einer der neurologischen bzw. orthopädischen Stationen. Hier ist das ergotherapeutische Angebot sehr breit:
Mit unterschiedlichen Konzepten wie Bobath, Spiraldynamik, Forced Use, Verena Schweizer etc. werden alltagsrelevante Aktivitäten und Handlungen vorbereitet, um zur Verbesserungen der persönlichen Selbständigkeit beizutragen. Dabei helfen Therapieküche und -garten, Workingboard und computergestützte Geräte sowie die enge Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen auf den Stationen.
Es werden sowohl Patient:innen in der Akutphase betreut, welche die ergotherapeutische Abklärungsphase beinhaltet, als auch Patient:innen in der Reha- und Langzeitphase. Die verschiedenen psychiatrischen Abteilungen im LKH Rankweil (Kinder- und Jugendpsychiatrie, Geronto- und Erwachsenenpsychiatrie) decken alle psychiatrischen Krankheitsbilder ab.
Grundstein für gesellschaftliche Teilhabe
Durch ergotherapeutische Methoden wird der Grundstein für gesellschaftliche Teilhabe gelegt (Selbstständigkeit im Alltag, Routinen und Tagesstrukturen), dies auch, um eine weiterführende Behandlung zu ermöglichen. Ein wichtiger Teil ist daher die Abklärung der Alltagskompetenz, um die passende weiterführende Struktur für die Patient:innen zu finden.
Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen fördern
Im kinder- und jugendpsychiatrischen Bereich steht neben einer begleitenden Therapie eine umfassende Abklärung der Fähigkeiten der jungen Patient:innen im Vordergrund. Diese Fähigkeiten werden individuell gefördert:
Handwerkliche und gestalterische Tätigkeiten, spielerische Bewegungs- und Körperwahrnehmungsangebote, alltagspraktisches Training sowie Übungen zur Emotionsregulation, Selbststärkung und Identitätsfindung gehören unter anderem zu den Therapieinhalten.
Ganzheitliche Betrachtung der Patient:innen
Die ergotherapeutische Arbeit legt besonderen Wert auf die ganzheitliche Betrachtung der Patient:innen und beinhaltet ein hohes Maß an Kreativität, Flexibilität, interdisziplinäre Arbeit sowie das Einbeziehen der Angehörigen. Die Ergotherapeut:innen befähigen und stärken ihre Patient:innen, ihre wiedererlangte Alltagskompetenz in ihrer persönlichen Umwelt zu nutzen.
STATEMENTS:
"Wir dürfen Menschen, die durch verschiedene Erkrankungen aus ihrem Leben gerissen wurden, ein Stück weit begleiten und ihnen neue Wege in ihren persönlichen Alltag zeigen. Uns begegnen dabei sehr viel Freude und Dankbarkeit."
Kathrin Jenni, LKH Rankweil
„Patient:innen und deren Angehörige schon wenige Stunden nach dem Eintreten eines Schlaganfalls therapeutisch zu betreuen, bedarf oft viel Feingefühl. Es zeigt uns aber täglich, wie wichtig es für die Betroffenen ist, mit ihnen gemeinsam bereits in der ersten Phase eine Perspektive für ihr weiteres Leben zu erarbeiten.“
Sabine Pfleger, LKH Feldkirch
„Mir macht es Freude, die Patient:innen dort abzuholen, wo sie genau in dem Moment stehen.“
Bettina Schwemberger, LKH Rankweil